Springfestival heuer ohne Livekonzerte

Viele Menschen, die dicht gedrängt zu elektronischer Musik tanzen – bekannte Bilder vom Grazer Springfestival aus Zeiten vor der Pandemie. Im Vorjahr musste das Festival ganz ausfallen, heuer findet es statt, wenn auch etwas anders als gewohnt, erklärt Programmdirektor Thomas Mussbacher: „Das funktioniert leider gar nicht, dass wir im Dom im Berg feiern, in keiner geschlossenen Location – daher verlagern wir das ganze nach Draußen – machen Workshops. Wir wollen einfach ein bisserl ein Lebenszeichen von uns geben.“

DJ-Fahrrad macht Festival hörbar

Ein Lebenszeichen, das man ab Mittwoch in Graz vor allem hören wird, denn unter anderem wird am Mittwochnachmittag ein DJ-Fahrrad unterwegs sein, sagt Festival-Sprecherin Ulli Wegscheider: „Ich glaube, dass es wieder an der Zeit ist, gute Stimmung in der Stadt zu verbreiten, und mit unserem mobilen Bike, mit dem wir durch die Stadt fahren, können wir auch größeren Menschenmassen aus dem Weg gehen.“

Das Mehrpersonenfahrrad, mit dem DJ Pete van Weed und Fred Fröhlich unterwegs sein werden, ist mit einer Anlage ausgestattet und wird Graz sichtbar und hörbar zum Hotspot der Elektronischen Musik machen.

Streams statt Livekonzerte

Als Ersatz für die heuer nicht möglichen Livekonzerte werden auf der Webseite des Festivals sowie in Social-Media-Kanälen zahlreiche Streams angeboten, die voraufgezeichnet wurden. So wurden bereits im Vorfeld des Festivals viele steirische Regionen bespielt, sagt Mussbacher: „Wir haben den höchsten Punkt der Steiermark ausgewählt – den Dachstein. Dann waren wir noch in Graz am Schloßberg oben, bei der Kanonenbastei – beides mit Top-DJs. Vor einer Woche waren wir im Freilichtmuseum Stübing und am Tag darauf am Erzberg und haben dort eine wunderbare Technoparty gefeiert, und ich glaub das werden wunderbare Bilder.“

Das „Who is Who“ der elektronischen Musik

So gibt sich ab Mittwoch das ‚Who is Who‘ der elektronischen Musik zumindest virtuell die Klinke in die Hand, so der Programmchef: „Mit der Deborah De Luca haben wir einen wirklichen Superstar, mit Pan-Pot wieder was Brachialeres und das Ganze haben wir garniert mit vielen lokalen Acts aus der Szene. Ich glaube, wir haben zehn Acts dabei, die ebenfalls gestreamt werden, und das ist für die auch eine Superplattform, dass sie international gesehen werden.“

Workshops für Anfänger und Profis

Wer selbst Hand am Mischpult, am DJ-Pult oder am Musikcomputer anlegen möchte, kann das in Workshops tun: „Wir haben in Graz eine große Szene an Musikschaffenden, vor allem im elektronischen Bereich, und wir haben da eine wirkliche Fachfrau nach Graz geholt, die wahrscheinlich mit dem größten Standardprogramm einen Workshop macht – einen Workshop für Anfänger und die folgenden Tage sind dann für Professionelle und Fortgeschrittene.“

Specials für Kinder und Inklusionsprogramm

Wieder in seine steirische Heimat zurück kehrt Tom Lohner – der international gefeiert Künstler wird sein Wissen ebenso weitergeben: „Es wird auf Acryl gemalt – der Workshop richtet sich an Kinder zwischen zwölf und 14 Jahren – er passt zur Street-Art und zur Kunst im öffentlichen Raum.“

Aber auch Menschen mit Beeinträchtigungen können an der Seite von Weltklasse-DJs Musik machen: „Wir haben heuer erstmals einen inklusiven Workshop. Es gibt im Anschluss daran auch den so genannten AccepDance und wir hoffen, dass sich daraus eine zumindest kleine inklusive Party ergibt.“