Wolfgang Mückstein
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Coronavirus

Mückstein in Graz: „Impfpläne aufrecht“

Am Rande eines Besuchs in Graz hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Dienstag den Plan bekräftigt, bis Ende Juni alle zu impfen, die das wollen. Bis Herbst hofft er, auch die Herdenimmunität zu erreichen.

Zur Zeit herrscht Skepsis darüber, ob tatsächlich alle, die das wollen, bis Ende Juni zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft werden können, so wie das Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu Ostern noch in Aussicht stellte – mehr dazu in Der weitere Fahrplan für die Impfungen (news.ORF.at).

Drei Millionen Impfdosen im Juni erwartet

Eine Umfrage unter allen Bundesländern ergab zuletzt, dass nur Niederösterreich und Salzburg erwarten, das zu schaffen – dennoch bekräftigte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Dienstag im Zuge eines Besuchs in Graz, dass die Impfpläne weiterhin aufrecht seien. Die dafür nötigen Impfdosen seien jedenfalls vorhanden: „Es ist so, dass wir im Juni über drei Millionen Impfstoffdosen bekommen werden, also über 700.000 pro Woche – das ist fast doppelt so viel wie im Mai. Ich gehe daher davon aus, dass wir alle impfbereiten Österreicherinnen und Österreicher bis Ende Juni werden impfen können.“ Das Impfen selbst sei Landessache, und hier gehe jedes Bundesland in einem anderen Tempo vor.

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Keine Herdenimmunität über den Sommer

Mehr Sorge bereite Mückstein die Impfbereitschaft, die zwar besser werde, so der Minister, mit einer Herdenimmunität rechne er aber nicht so schnell: „Die Herdenimmunität erwarte ich mir nicht über den Sommer. Wir werden knapp 40 Prozent vollimmunisierte haben mit Ende Juni – wir brauchen aber zumindest zwei Drittel der impfbaren Bevölkerung, die geimpft wird, und wir werden schauen, dass das spätestens bis Herbst der Fall ist.“

Steiermark will Ziel bis Anfang Juli erreichen

Der steirische Impfkoordinator Michael Koren rechnet damit, dass zumindest bis zum Ferienbeginn, also bis Anfang Juli, alle jene einen Impftermin bekommen, die das wollen. Alle, die sich bis zur letzten Maiwoche gemeldet hätten, hätten bereits einen Termin – 140.000 Termine seien bereits verschickt worden, und es gäbe nur wenige Ausnahmen, etwa wegen urlaubsbedingter Verschiebungen.

Impfpläne für Zwölf- bis 15-Jährige

Im Sommer dürften dann auch die Impfpläne für die rund 340.000 Zwölf- bis 15-Jährigen in Österreich konkreter werden. Auch dafür seien laut Mückstein die Länder zuständig, sein Ziel aber sei, „dass wir bis Schulanfang eine möglichst große Anzahl von Kindern und Jugendlichen zwischen Zwölf und 15 bereits geimpft haben.“ Mit den Impfungen rechne er im Juli und August, davor seien zunächst vor allem Aufklärungsgespräche mit den Eltern zu führen.

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Hintergrund des Steiermark-Besuchs von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein war letztlich aber ein ganz anderer: Erstmals haben sich die Veterinär-Referenten aller Bundesländer in Graz getroffen. Schwerpunkt dabei war ein gemeinsames Vorgehen von Bund und Ländern bei der Bekämpfung von Tierseuchen. Thema sei aber auch der Kampf gegen den illegalen grenzüberschreitenden Handel mit Hunden und Katzen gewesen, wie vom Büro des Konferenzvorsitzenden, dem steirischen Landesrat Hans Seitinger (ÖVP), mitgeteilt wurde.