Jugendlicher auf Skateboard
Pixabay
Pixabay
Chronik

Studie lässt Jugend in die Zukunft blicken

Was denkt, fühlt und erwartet Österreichs Jugend? Das wurde in einer Jugendstudie erhoben, an der auch ein steirisches Team mitgewirkt hat: Mehr als 14.400 Schülerinnen und Schüler ab 14 wurden befragt – nicht immer blicken sie optimistisch in die Zukunft.

Bei der Studie unter dem Titel „Lebenswelten 2020“ handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Pädagogischen Hochschulen in Österreich. Die Studienautoren wollten unter anderem wissen wie Jugendliche ihre Zukunft sehen, welchen gesundheitlichen Belastungen sie ausgesetzt sind, was sie in ihrer Freizeit machen oder was sie sich von ihrem künftigen Beruf erwarten. Zehn Prozent der Jugendlichen konnten ihrer Zukunft dabei wenig Positives abgewinnen.

Zehn Prozent „besorgniserregend“

Abgefragt wurden unter anderem die Bereiche Freizeit, Freunde, Beruf, Gesundheit, Lebensgefühl, Zukunftserwartungen, Wertehaltungen, Ängste, Politik, Demokratie und Schule. Das steirische Forscherteam der Lebenswelten-Studie besteht aus Renate Straßegger Einfalt, Vizerektorin der Kirchlichen Pädgogischen Hochschule Graz und Martin Auferbauer von der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

Renate Straßegger-Einfalt interpretiert die Studienergebnisse so „dass Jugendliche durchaus positiv in die Zukunft blicken. Besorgniserregend sind aber jene zehn Prozent der 14- bis 16-Jährigen, die ihrer Zukunft eher wenig bis sehr wenig positives abgewinnen können“.

Frauen eher von Zukunftssorgen belastet

Junge Frauen plagen eher Zukunftssorgen – hier sind es 70 Prozent, bei den jungen Männern sind es 55 Prozent, die sich um künftige Entwicklungen Sorgen machen – für Martin Auferbauer ist somit deutlich, „dass die Selbsteinschätzung von jungen Frauen schlechter ist, dass sich diese stärker belastet fühlen und dass Jugendliche aus wenig ressourcenstarken Elternhäusern öfter über Probleme klagen“.

Renate Straßegger-Einfalt ergänzt: „Bezüglich der Hauptsorge der Jugendlichen verweisen die Ergebnisse auf Umwelt und Klima gefolgt vom Auseinanderbrechen der Familie und der Angst eine schwere Krankheit zu bekommen. Ein zentrales Ergebnis im Hinblick auf die Wertorientierung österreichischer Jugendlicher ist die Bedeutsamkeit harmonischer sozialer Beziehungen – begleitet von dem Wunsch nach einer guten Ausbildung.“

Große Unterschiede in puncto Bildung

Bei den Bildungszielen der jungen Menschen zeigt die Studie große Unterschiede auf, sagt Martin Auferbauer: „Männliche Jugendliche sind generell häufiger davon überzeugt, ihre Bildungsziele zu erreichen, als es die jungen Frauen sind, wobei interessanterweise auch die Bildungsziele von jungen Frauen wiederum höher sind, das heißt sie streben eher einen höheren Bildungsabschluss an als ihre gleichaltrigen Mitschüler.“

Von einer Partnerschaft erwarten sich die österreichischen Jugendlichen Verlässlichkeit, Spaß und Treue. Bis zum Herbst werden die spezifischen Ergebnisse aus den Lebenswelten der befragten steirischen Jugendlichen ausgewertet und dann präsentiert.