„So wie es war, wird es nicht mehr werden“, stellten Schernhuber und Höglinger in ihrer Eröffnungsrede am Dienstag in der Helmut-List-Halle klar. Nachdem im Vorjahr gar keine öffentliche Durchführung des Filmfestivals möglich war, findet es heuer unter geänderten Voraussetzungen statt – etwa mit zwei Eröffnungsveranstaltungen am Nachmittag und Abend, um trotz halber Saalbelegung gleich viel Publikum zu erreichen.
„Kultur hat nicht an Relevanz verloren“
„Kultur hat nicht an Relevanz verloren. Vielmehr sind wir uns bewusst geworden, dass wir ihre Relevanz nie ausreichend ernst genommen haben“, hieß es in den Überlegungen zu Kunst und Kultur während der Pandemie. Kultur „prägt unsere Leben und Biografien – sei es in Form eines nachhallenden Gute-Nacht-Liedes aus früher Kindheit oder als Filmbild, das uns in Träumen und Erinnerungen heimsucht“, betonten die Intendanten. „Es wird kein normales Festival werden. So viel ist sicher. Aber es ist möglicherweise ein erster Rastplatz auf dem Weg zum Sehnsuchtsort“, hieß es.
Diagonale 2021
Die Diagonale findet heuer von 8. bis 13. Juni statt. 108 Filme stehen im Wettbewerb; gespielt wird erstmals in neun Sälen, um trotz Schachbrett-Anordnung der Plätze auf eine Kartenkapazität von 70 Prozent zu kommen.
Preise für Strauss und Ostermeyer
Als Eröffnungsfilm wurde Arman T. Riahis Film „Fuchs im Bau“ gezeigt. Der Große Schauspielpreis wurde gleich zwei Mal vergeben: Ursula Strauss erhielt die Auszeichnung nachträglich für das Vorjahr, Christine Ostermayer ist die heurige Preisträgerin.
Ursula Strauss konnte den Preis, den Daniel Spoerri geschaffen hatte, aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich entgegen nehmen. Regisseurin Eva Spreitzhofer würdigte Strauss in ihrer Laudatio als eine Schauspielerin, die „immer ganz sie selbst bleibt“. Mit „unaufgeregter Präzision“ erschaffe sie Figuren, „die uns lachen lassen oder zu Tränen rühren“. Den diesjährigen Großen Schauspielpreis, erschaffen von Verena Dengler, erhielt Christine Ostermayer, der die Jury bescheinigte, in „vielen und vielfältigen Rollen“ unter Beweis zu stellen, „wie einfühlsam, schlicht und echt sie ihre Arbeit ausgestaltet.“