Der Grund für die Verspätung der Erdbeersaison ist der heuer viel zu kühle Frühling: Der Mai war zu kalt und feucht, das hat die Reifung der Früchte beeinträchtigt.

Ackerminze als Vitalstoff
Jetzt aber werden die Beeren auch im Freiland rot und erntereif. Die Früchte, die heuer auf den steirischen Felder gewachsen sind, sind dennoch süß, süßer als gedacht. „Zwischen der Ackerminze gedeihen sie besonders gut“, sagt etwa die Pflückerin Christine Krainer.

Verzögerung hat Vor- und Nachteile
Die Erdbeeren aus den Folientunneln wurden bereits geerntet, derzeit gedeihen sie auch im Freiland prächtig. Allerdings witterungsbedingt um gut zwei Wochen später als erwartet, was aber nicht nur Nachteile hat. „Es ist gut und schlecht, denn wir haben bis Anfang Mai Frost gehabt. Wäre es im März und April warm gewesen, hätten sie geblüht, und der Frost im Mai hätte sie abfrieren lassen. Das ist nicht passiert“, so Erdbeerbauer Andreas Kürbisch.

Standbein für rund 60 Betriebe
Insgesamt ist der Erdbeer-Anbau in der Steiermark für etwa 60 Betriebe ein wichtiges Standbein. Kultiviert werden die steirischen Erdbeeren auf etwa 160 Hektar, davon etwa 85 Prozent im Freiland und 15 Prozent im geschützten Anbau in Folienhäusern. Die jetzt geernteten Erdbeeren gibt es in erster Linie direkt ab Hof und auf den Selbstpflück-Feldern sowie auf den Bauernmärkten.
Nicht waschen, nur dezent kühlen
Zahlreiche Erdbeerbauern laden auf ihre Felder zum selber Pflücken – der eigenen Hände Arbeit lässt den Kilopreis schrumpfen. Die Erdbeerfelder werden mit Stroh ausgelegt, damit der Regen und Erde die schönen Früchte nicht schmutzig machen. Die süßen Früchte sollten rasch verzehrt werden, sie sind nur kurz lagerfähig. „Wenn man die Erdbeeren länger haltbar machen will, ist es am besten, sie nicht zu waschen, das Grüne dranzulassen und sie nicht in den Kühlschrank zu stellen, sondern nur kühl“, so Andreas Kürbisch.