Ladestation für Elektroauto
ORF.at/Georg Hummer
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Umwelt

E-Mobilität: Problemfeld Akkus

Steigende Verkehrszahlen lassen den Ruf nach mehr E-Mobilität lauter werden. Obwohl auch diese aufgrund ihrer Umweltbilanz in der Kritik steht, steigt die Anfrage enorm.

Die CoV-Pandemie hat das Verkehrsverhalten der Österreicher offenbar nicht nachhaltig verändert: In der Steiermark sind wieder etwa gleich viele Autos unterwegs wie vor Ausbruch der CoV-Pandemie – mehr dazu in Verkehrsaufkommen stark gestiegen (2.6.2021).

Für Klima und Umwelt ist das ein Problem. Diskutiert wird daher in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Frage, was besser für die Umwelt ist – ein E-Auto oder ein Auto mit Verbrennungsmotor.

Hoher CO2-Ausstoß bei Herstellung, niedriger bei Betrieb

Elektrofahrzeuge verbrauchen Unmengen an Energie in der Herstellung – der CO2-Ausstoß eines E-Autos sei zwar bei der Herstellung derzeit um rund 50 Prozent höher als der eines normalen Autos, das E-Auto „hat aber dann im Betrieb einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß, wobei hier hängt es wieder damit zusammen, wie der Strom erzeugt wird“, sagt Mario Hirz vom Institut für Fahrzeugtechnik an der TU Graz.

Dennoch wirke sich das Elektrofahrzeug dann im Betrieb positiv auf den eigenen ökologischen Fußabdruck ab, so Hirz: „Über den Daumen gerechnet haben Sie mit einem Elektroauto, das Sie in Österreich betreiben, etwa einen Drittel CO2-Footprint wie mit einem Benzinfahrzeug.“

Rohstoffgewinnung und Recycling als Herausforderung

Das Problem bei den Elektroautos liegt bei der Akkuproduktion: Die Batterien bestehen einerseits aus Rohstoffen wie Lithium, Mangan, Nickel und Kobalt, die nur begrenzt vorhanden sind, und sie sind andererseits auch schwer recyclebar.

Dennoch sei die Anfrage nach E-Autos derzeit enorm, bestätigt Hirz: „Also wir haben hier Zahlenprognosen, dass wir bis 2025 etwa zweieinhalb Mio. Elektrofahrzeuge in Europa pro Jahr bauen – das ist etwa siebenmal so viel wie im Jahr 2019. Mehr Elektrofahrzeuge heißt mehr Batterien heißt mehr Rohstoffbedarf.“

Nichtsdestotrotz spreche vieles für das Elektrofahrzeug, so Hirz: „Bei Öl, das wir fördern, wenn man sich anschaut im Nigerdelta oder auch in Kanada, wo Erdöl gewonnen wird, ist die Umwelt total zerstört. Und zusätzlich verbrennt man dann noch dieses Öl und hat den CO2-Ausstoß.“ Das Ziel seien Gewinnungstechnologien, so dass man diese seltene Erden abbauen kann, ohne die Umwelt nachhaltig zu schädigen, so Hirz.