Ein Imker zeigt eine Bienenwabe an einem blühenden Rapsfeld.
APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Landwirtschaft

Honig dürfte wieder teurer werden

Der kalte und verregnete Frühling bringt heuer in der Steiermark große Ausfälle beim Blütenhonig – Honig dürfte deshalb heuer auch wieder teurer werden.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Das kalte und verregnete Frühjahr setzte den Bienen ordentlich zu – die Pflanzen konnten wegen der kühlen Temperaturen kaum Nektar produzieren, die Bienen somit keinen ernten. Die Imker mussten daher in den vergangenen Wochen den fehlenden Nektar durch Zuckerwasser oder Zuckerteig zufüttern, damit die Bienen nicht verhungern – mehr dazu in Bienen leiden unter der Kälte (26.5.2021).

Stabiles Wetter lässt die meisten Imker aufatmen

Nun dauert die Saison noch etwa drei bis vier Wochen, und die rund 4.200 organisierten Imkerinnen und Imker in der Steiermark können einigermaßen aufatmen: Die Lage hat sich durch stabileres Wetter in den meisten Regionen verbessert.

„Die Bienen finden in manchen Regionen Nektar vom Bergahorn, zum Teil von der Himbeere und in manchen Regionen hat sogar der Waldhonig begonnen, es ist zur Zeit nicht mehr nötig, die Bienen zu füttern, sie finden ausreichend Nektar vor. Was wir jetzt unbedingt brauchen, ist weiterhin stabiles Wetter und keine starken Niederschläge, weil das würde das ganze wieder zunichte machen“ sagt Werner Kurz vom steirischen Landesverband für Bienenzucht.

Nicht ganz so gut ist die Entwicklung in tieferen Lagen, wie zum Beispiel in der Oststeiermark, so der Imker: „Wo die Akazienblüte vorbei ist, wo kein Ahorn vorhanden ist, wo keine Himbeeren vorhanden sind, und wo der Waldhonig auch noch nicht begonnen hat, dort sind noch Situationen, wo die Imker unter Umständen noch füttern müssen.“

Gutes oder schlechtes Honigjahr?

Bei der Honigernte rechnet Werner Kurz heuer mit einem eher unterdurchschnittlichen Jahr, „weil uns ja die ganze Blütenhonig-Ernte fehlt, die ist einfach nicht vorhanden. Beim Waldhonig werden wir sehen, wie es sich in den nächsten Wochen entwickelt“.

Ob es dann tatsächlich ein gutes oder ein schlechtes Jahr wird, kann Werner Kurz aber noch nicht sagen – dafür sei es noch zu früh, aber der Experte rechnet damit, dass Honig teurer werden wird, „weil ja zumindest der Blütenhönig komplett wegfällt. Dass der Preis da sicherlich nachziehen wird, das ist zu erwarten.“ Wie hoch diese Preissteigerung sein könnte, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen – Bienen und Imker haben ihr Bestes getan, der Rest hängt nun vom Wetter ab.