Einkaufswagen mit Getränken
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Wirtschaft

Sommer und Fußball: Große Nachfrage bei Getränken

Die Öffnung der Gastronomie, das Sommerwetter und die Fußball-Europameisterschaft sorgen bei den heimischen Getränkeherstellern und -händlern derzeit für kräftige Umsatzzuwächse. Vor allem Mineralwasser, Bier und Limonaden werden gern gekauft.

Fußball-Begeisterung und warmes Wetter machen durstig – und so laufen etwa bei den bis Anfang Mai noch von der Gastro-Schließung schaumgebremsten heimischen Brauereien mittlerweile wieder sämtliche Produktionsbereiche im Vollbetrieb.

Europameisterschaft lässt Pro-Kopf-Verbrauch steigen

Die Bedeutung der sommerlichen Sport-Großevents für den Bierabsatz, bestätigt auch der Puntigamer-Braumeister Johannes Eregger: „Wir sehen auch aus der Historie, dass immer, wenn wir z.B. die Europameisterschaft im eigenen Land gehabt haben, dass der pro-Kopf-Konsum auf 108 Liter pro Kopf pro Jahr gestiegen ist.“ Durchschnittlich sind das um rund fünf Liter Bier pro Kopf mehr als in Jahren, in denen keine Europameisterschaft stattfindet.

Hinzu kommt, dass der im CoV-Jahr zweistellig gewachsene Privatkonsum trotz Gastro-Öffnung nicht gesunken ist, so Eregger: „Lebensmittelhandel ist nach wie vor stark und die Gastro kommt schon langsam wieder in Schwung. Der Mai war sehr gut, aber noch nicht ganz am Niveau von 2019, aber schon sehr hoch und es geht aufwärts.“

Wetter beeinflusst Getränkeumsatz im Handel

Im Lebensmittelhandel verzeichnet man ebenfalls deutliche Absatzsteigerungen im Getränkebereich – auf den Fußball sei das aber nicht zurückzuführen, sagt der Sprecher von SPAR Steiermark, Richard Kaufmann: „Also ein Juni mit EM ist gleich wie ein Juni ohne EM. Wir sind eher getrieben durch das Wetter. Also an heißen Sommertagen oder einer heißen Woche ist natürlich so, dass die Nachfrage nach Mineralwasser, Bier, Limonaden steigt. Da haben wir schon zehn Prozent stärkere Warenausgänge.“

Auch Getränke-Lieferdienste gefragt

Noch weit deutlichere Zuwächse verzeichnet etwa das Grazer Start-up-Unternehmen „Getränkebote“, bei der man sich per App über einen eigenen Botendienst Getränke – auch gekühlt – bis vor die Haustür liefern lassen kann: „Auch natürlich durch die Europameisterschaft begründet, haben wir in den letzten Monaten 30 bis 40 Prozent mehr Umsatz und mussten dadurch auch unser Liefergebiet erweitern“, so der Geschäftsführer Florian Stadlober. Die Durststrecke für die Getränke-Branche scheint also bis auf Weiteres beendet zu sein.