Spritze wird aufgezogen
APA/dpa
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Steiermark impft

Land will nun vor allem Junge ansprechen

Bis Schulschluss sollen in der Steiermark 70 Prozent der Erwachsenen, also 700.000 Personen, CoV-erstgeimpft sein, derzeit sind es rund 600.000. Nachhholbedarf gibt es vor allem noch bei den Jungen – sie sollen jetzt verstärkt angesprochen werden.

Die Anmeldequote von zehn Prozent bei den Zwölf- bis 15-Jährigen ist ausbaufähig, sagte am Freitag der steirische Impfkoordinator Michael Koren: Von 40.000 Impffähigen sind bisher nur 4.000 angemeldet.

Schreiben an Eltern geplant

Nun soll es ein gemeinsames Schreiben des Landes, der Bildungsdirektion und der Kinderärzte geben: „Wir wollen in den nächsten Wochen an die Eltern herantreten, dass es die Möglichkeit, sich jetzt schon anzumelden, und über den Sommer versuchen, eine möglichst hohe Impfrate zustande zu bringen“, so Koren.

Von den bis zu 24-Jährigen sind derzeit sieben Prozent vollimmunisiert, ein Fünftel bekam die erste Impfung.

Anmeldezahlen gehen seit längerem zurück

In der Vorwoche präsentierte das Land eine Impfkampagne, unter anderem mit Prominenten wie Lena Hoschek oder Hans Knauß – mehr dazu in Impfkampagne bekommt neuen Fokus (10.6.2021). Wie und ob sich diese Kampagne auswirkt, könne man nicht wirklich messen, sagt Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig: Viele der Impfwilligen sind schon geimpft, daher sei der Plafond der Anmeldungen irgendwann erreicht. Die Anmeldezahlen gehen seit längerem zurück – derzeit liegt man laut Land bei 1.200 bis 1.500 Anmeldungen pro Tag – vor acht Wochen waren es 6.000 bis 8.000 Anmeldungen täglich.

Problem „Stornierungskreislauf“

Ein Problem sei, dass viele Online-Bucher – die Rede ist von einem Kreis von 10.000 Menschen – sich anmelden, dann wieder absagen, sich anmelden und wieder absagen: Es gebe da einen regelrechten „Stornierungskreislauf“, der die Logistik extrem belastet, so Wlattnig.

Gründe könnten Urlaubstermine sein, Impfangst oder eine aufgrund der niedrigen Infektionszahlen vermeintliche Sicherheit sein: „Das sehen wir natürlich nicht so, weil wir glauben, dass nach dem Sommer insbesondere mit der Delta-Variante Mutationen kommen, die unser Krankenhaussystem wieder belasten werden. Daher bitten wir alle, die ein bisschen unsicher sind, ihre Termine wahrzunehmen und zur Impfung zu kommen“, so Wlattnig.

Bei den niedergelassenen Ärzten, die impfen, gibt es hingegen so gut wie keine Stornierungen, heißt es dazu von der Ärztekammer.