Der neue ÖSV-Präsident Karl Schmidhofer nach der …SV-LŠnderkonferenz mit PrŠsidentenwahl am Samstag, 19. Juni 2021, in Villach.
APA/BARBARA GINDL
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Sport

ÖSV: Schmidhofer einstimmig gewählt

Beim Österreichischen Skiverband wurden die Weichen neu gestellt: Bei der Länderkonferenz in Villach wurde der steirische Verbandspräsident Karl Schmidhofer am Samstag einstimmig zum neuen Präsidenten des ÖSV gewählt.

Nach einer turbulenten Vorgeschichte rund um die heutige Präsidentenwahl will der ÖSV in Zukunft wieder mit sportlichen Erfolgen für Schlagzeilen sorgen. Möglich machen soll das der Steirer Karl Schmidhofer. Er war bei der Länderkonferenz in Villach der einzige Kandidat, der sich der Wahl stellte.

„Durch Teamarbeit an Weltspitze bleiben“

In seinen ersten Worten nach der einstimmig erfolgten Entscheidung für ihn dankte Schmidhofer Peter Schröcksnadel, seinem Vorgänger im Präsidentenamt – und betonte, dass er sich künftig gemeinsam mit dem Präsidium, den Landesverbänden, den 300 MitarbeiterInnen und rund 400 AthletInnen für alle Sportarten einsetzen wolle: „Für die 1.100 Vereine mit 130.000 Mitgliedern wollen wir insbesondere auch den Breitensport fördern und die Kinder für Sport und Bewegung im Österreichischen Skiverband begeistern.“

Schmidhofer und Schröcksnadel
ORF
Karl Schmidhofer (links) mit seinem Vorgänger Peter Schröcksnadel im Rahmen der Wahl am Samstag

Darüber hinaus soll der ÖSV mit Großveranstaltungen wie Weltcups und Weltmeisterschaften ein internationales Schaufenster für das Sport- und Tourismusland Österreich bleiben. Bevor Schmidhofer nächste Woche seine Arbeit im ÖSV-Büro in Innsbruck aufnimmt, formulierte er auch ein klares, gemeinsames Ziel: „Durch Innovation und Teamarbeit wollen wir mit unseren Athletinnen und Athleten an der Weltspitze bleiben.“

Auch die Wahl der VizepräsidentInnen ergab personelle Veränderungen. Während Roswitha Stadlober, Alfons Schranz und Kurt Steinkogler im Amt bestätigt wurden, scheiden Michael Walchhofer und Toni Leikam, der seit 1985 als ÖSV-Vizepräsident fungierte, aus diesem Gremium aus. Neben Stadlober (Salzburg), Schranz (Tirol) und Steinkogler (Oberösterreich) gehören in den kommenden drei Jahren auch Claudia Strobl-Traninger (Kärnten) und Hermann Nagiller (Tirol) dem Präsidium an. Als Finanzreferent fungiert ab sofort der Vorarlberger Patrick Ortlieb, der damit Peter Mennel nachfolgt.

„Ich brauche keine Einflüsterer“

Mit dem gebürtigen Steirer gibt es eine Premiere im Skiverband: Erstmals wird dieser nun von einem Präsidenten angeführt, der nicht aus Tirol kommt. Die Fußstapfen, in die Schmidhofer tritt, sind jedenfalls sehr groß: Peter Schröcksnadel zieht sich nach 31 Jahren im Amt wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag zurück. In diesen mehr als drei Jahrzehnten waren ÖSV-Sportler immens erfolgreich. Nicht weniger als 114 Olympia- und 295 WM-Medaillen haben österreichische Wintersportler gewonnen.

Karl Schmidhofer
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Schmidhofer ist der insgesamt 22. Präsident in der 116-jährigen Geschichte des Österreichischen Skiverbandes

Karl Schmidhofer will aber als Präsident auf jeden Fall seinen eigenen Weg gehen: „Ich brauche keine Einflüsterer. Ich bin bekannt dafür, dass ich in der Wirtschaft sehr selbstständig meine Firmen geführt habe, dass ich in Gesellschaften ebenfalls so agiert habe und dass ich als Präsident in der Steiermark keine Zuflüsterer gehabt habe.“

Drexler: „Schmidhofer exzellente Wahl“

Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) gratulierte dem ersten Steirer an der Spitze des ÖSV am Samstag in einer Aussendung: „Er ist eine exzellente Wahl und wird den ÖSV ohne Zweifel hervorragend in die Zukunft führen. Das Können und Geschick dafür, hat er nicht zuletzt schon als Präsident des Steirischen Skiverbandes bewiesen.“

Er sei sicher, „dass wir die erfolgreiche Zusammenarbeit, die Karl Schmidhofer und mich bereits in unterschiedlichen Funktionen verbunden hat, im Sinne des Sportlandes Steiermark weiter fortführen und intensivieren können“. Drexlers besonderer Dank gelte Peter Schröcksnadel „für seinen unermüdlichen und beispiellosen Einsatz für den Skisport in Österreich. Er hat in seinen mehr als 30 Jahren an der Verbandsspitze wertvolle Aufbauarbeit geleistet und die Basis dafür geschaffen, dass die Skination Österreich an der Weltspitze steht“.

Renate Götschl folgt in der Steiermark nach

Mit seiner Wahl zum ÖSV-Präsidenten legt der 59-jährige Murauer auch sein ÖVP-Nationalratsmandat und seine Funktion als Präsident des Steirischen Skiverbandes zurück. In der Steiermark soll ihm Renate Götschl an der Verbandsspitze nachfolgen. Die ehemalige Weltklasse-Skiläuferin aus dem Murtal war auch eine Kandidatin für das ÖSV-Präsidentenamt.

Im Duell mit dem ehemaligen Salzburger-Skistar Michael Walchhofer konnte man sich aber ÖSV-intern nicht einigen – und so wurde zur Überraschung vieler, Karl Schmidhofer als kommender Präsident aus dem Hut gezaubert.