Vor allem Kinder ertrinken oft lautlos, fallen in eine Art Schockstarre: „Die Hauptgründe für schwere Wasserunfälle sind einmal, dass die Kinder überhaupt nicht schwimmen können und die Eltern dabei die Aufsicht verlieren, oder Übermut und Selbstüberschätzung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, schildert Lukas Freyler von der steirischen Sektion der Österreichischen Wasserrettung – selbst Wasserretter und ehrenamtlicher Schwimmlehrer.
Schwimmkurse – keine Selbstverständlichkeit
Im Rahmen eines von der Wasserrettung veranstalteten Kinder-Schwimmkurses in Lebring betont Freyler: „Der Schwimmkurs kann viel bringen, weil Kinder dort lernen, sich selbst über Wasser zu halten – und das ist das Allerwichtigste.“ Gerade durch die Coronazeit mussten viele Schwimmkurse abgesagt werden – sie jetzt nachzuholen, ist ratsam.
Prinzipiell wird es immer weniger selbstverständlich, gut schwimmen zu können: „Wir bemerken bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass sie von Jahr zu Jahr immer schlechter schwimmen können. Der Grund ist, dass sie im Kindesalter oft gar nie einen Schwimmkurs absolviert haben und dadurch das Prinzip ‚Wie halte ich mich über Wasser?‘ nicht verinnerlicht haben.“
Großer Andrang
Bei der steirischen Sektion der Österreichischen Wasserrettung freut man sich aktuell jedenfalls über steigende Anmeldungen: „Es gibt einen Ansturm: Wenn wir einen Kurs ausschreiben, ist er innerhalb von ein bis zwei Wochen ausgebucht.“
Und auch wenn man das Schwimmen gut verinnerlicht hat, heißt es aufpassen. Denn immer wieder kommt es zu schweren und tödlichen Schwimm-Unfällen: Österreichweit ertrinken pro Jahr 40 bis 50 Menschen.