Gericht

Prozess um weggelegtes Baby geht weiter

Eine Weststeirerin, die ihr Baby in einer Grazer Tiefgarage weggelegt hat und bei einem Prozess im Mai 2020 eine Diversion erhielt, muss erneut vor Gericht: Sie hatte die Weisungen des Gerichts, darunter Bewährungshilfe und Psychotherapie, nicht eingehalten.

Die damals 29-jährige Frau hatte das Kind im Dezember 2019 alleine zur Welt gebracht und selbst abgenabelt. In Graz wollte sie es in die Baby-Klappe legen, fühlte sich jedoch beobachtet und ließ das Neugeborene bei eisigen Temperaturen in der Tiefgarage des Spitals liegen, wo es rund zwei Stunden später unterkühlt gefunden wurde.

Baby überlebte, Mutter blieb zunächst straffrei

Das Baby überlebte, die Mutter wurde ausgeforscht. Sie hatte sich wegen der Kindesweglegung bei einem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit verantworten müssen und kam mit einer Diversion – und somit straffrei – davon. Mehr dazu in Diversion im Prozess um weggelegtes Baby (27.5.2020).

Seit der Verhandlung hielt die Frau die Vorgaben der Richterin jedoch nicht ein, meldete sich zu keiner Psychotherapie an und brach auch den Kontakt zur Bewährungshilfe ab, hieß es in einem Bericht der „Krone“. Die Wiederaufnahme des Verfahrens ist bereits rechtskräftig, bestätigte Gerichtssprecherin Barbara Schwarz am Sonntag gegenüber der APA. Ein Termin für die Verhandlung stand vorerst nicht fest.