Der 37-Jährige steht im Verdacht, mit anabolen Steroiden, Wachstumshormonen und anderen verbotenen Substanzen im Wert von knapp 145.000 Euro gewerbsmäßig gehandelt zu haben. Gegen den Letten, der in Graz lebt, wird bereits seit März des Vorjahres ermittelt, nachdem er im Zuge anderer Suchtgiftermittlungen ins Visier der Behörden geraten war.
Verdächtiger belieferte Grazer Bodybuilder-Szene
Im Zuge dieser Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass der 37-Jährige einen regen Handel mit über 60 verschiedenen Substanzen betreibt, die er bereits seit 2017 in der Grazer Kraftsport- und Bodybuilder-Szene zum Verkauf anbot. Mit den Einnahmen finanzierte sich der Lette laut Polizei den Lebensunterhalt sowie Reisen in sein Heimatland. Auch zwei Komplizen im Alter von 27 und 34 Jahren, beide aus Graz, wurden ausgeforscht.
Komplize soll Kunden angeworben haben
Der 27-jährige Angestellte eines Fachgeschäftes für Nahrungsergänzungsmittel soll Kunden auf eigene Initiative angeworben haben. Er selbst bestreitet die aktive Anwerbung, zeigt sich jedoch geständig, etwa zehn Interessenten auf Nachfrage vermittelt zu haben. Provisionen soll er dafür nicht erhalten haben.
Substanzen in Kellerraum gelagert
Der 34-Jährige hingegen stellte den Kellerraum seiner Wohnung als Bunker für die zum Teil in Kühlschränken gelagerten Substanzen zur Verfügung. Laut Polizei wurde dort eine große Menge an Steroiden, Wachstumshormonen und weiteren Stoffen nach dem Arzneimittelgesetz sichergestellt. Deren Verkaufswert beläuft sich auf rund 39.000 Euro.
Von den kriminellen Machenschaften des 37-Jährigen will der 34-Jährige aber nichts gewusst haben. Den Keller samt Schlüssel habe er lediglich kostenlos für die Aufbewahrung von „Sportprodukten“ als Freundschaftsdienst zur Verfügung gestellt.
Dealer mittlerweile in U-Haft
Der 37-jährige Haupttatverdächtige konnte nach vorangegangener Observation bereits Anfang April festgenommen werden. Bei Hausdurchsuchungen fanden die Ermittler in seiner Wohnung Mobiltelefone, Bankkarten, Einzahlungsbelege sowie kleinere Mengen verbotener Substanzen.
Der 37-Jährige selbst zeigte sich vorerst lediglich zum Besitz der illegalen Substanzen geständig und verweigerte in der Folge seine Aussage. Er wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert und befindet sich seither in U-Haft. Im Zuge weiterführender Ermittlungen gelang es den Kriminalisten außerdem, auch 18 Abnehmer auszuforschen. Sie wurden angezeigt.