Gelbe Säcke
dpa/Patrick Seeger
dpa/Patrick Seeger
„Zukunft Lehre“

Weit mehr als im Müll „herumstierln“

Recycling und Mülltrennung sind wichtig und werden immer wichtiger. Der Lehrberuf der Entsorgungs- & Recyclingfachkraft fasst alles Wissenswerte rund um den Abfall, seine Entsorgung und seine Wiederverwertung zusammen.

Was passiert eigentlich, wenn ich meine Verpackungen wegwerfe oder wenn der Restmüll abgeholt wird – wie geht es dann weiter? Das ist nur eine der Fragen, mit denen sich Entsorgungs- & Recyclingfachkräfte auseinandersetzen.

Komplexer, als man denkt

Und dieser Beruf ist viel komplexer, als man denkt, weiß die Obfrau der Entsorgungs- & Recyclingfachkräfte, Daniela Müller-Mezin: „Man ist da nicht nur der ‚Müllstierler‘. Analysieren, schauen, wie der Abfall zusammengesetzt ist, schauen, wie die Technik hinter so einem Gerät funktioniert, und im Endeffekt, wer sind die Kunden und die Endverbraucher, wo das Material hingeht.“

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 24.6.2021

Lena Müller ist erst 15 Jahre jung, aber schon angehende Mülltrennungs- und Abfallexpertin. Das erste Lehrjahr konzentriert sich auf die Dinge, die im Hintergrund passieren: Man teilt Müllwagen ein, kontrolliert Rechnungen und achtet darauf, dass jeder Kilo Müll dort ist, wo er hingehört. Die nächste Zeit wird allerdings noch spannender für Lena, sagt auch ihre Ausbildnerin Elena Sellner: „In der Zukunft ist geplant, dass sie zu uns auf den Hof kommt, dass sie weiß, wie der Müll bei uns weiter verwertet wird. Es ist ja nicht einfach nur so wie daheim, wo ich mein Plastik ins Plastik hau’, und was dann weiter passiert, weiß man nicht. Das ist das Gesamtpaket, dass sie weiß, von vorn bis zum Schluss, wie das wirklich funktioniert.“

Elena Sellner und Lena Huber
ORF
Elena Sellner und Lena Huber

Und dieses „Gesamtpaket“ ist durchaus krisenfest – Fachgruppenobfrau Daniela Müller-Mezin ist überzeugt davon, dass in Zukunft noch mehr Lehrlinge benötigt werden: „Wir werden ganz sicher mehr Lehrlinge brauchen, weil das Ganze immer aufwendiger wird, weil der Abfall ist nicht mehr der Abfall, der Abfall ist Rohstoff, und da kann man noch sehr viel rausfiltern, sehr viel tun, und es wird auch in Zukunft noch sehr viel getan werden – deshalb sage ich, ist das ein interessanter Job.“

„Hei, so geht das aber nicht!“

Und man kann sagen, Lena Huber ist, was Mülltrennung betrifft, bereits um einiges sensibler geworden: „Natürlich, daheim, wenn jemand etwas in den falschen Mistkübel schmeißt, dass ich sage, ‚Hei, so geht das aber nicht!‘.“