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Gesundheit

Hitze macht auch Kindern immer mehr zu schaffen

Nicht nur ältere Menschen spüren die Hitze – auch Kinder und Jugendliche sind vermehrt betroffen. So bemerkt man auf der Ambulanz der GrazerKinderklinik in Graz seit Beginn der aktuellen Hitzewelle deutlich mehr Akutfälle auf der Ambulanz.

Donnerstagnachmittag wurde die höchste Temperatur des bisherigen Jahres in Österreich gemessen: an der ZAMG-Wetterstation Leibnitz-Wagna mit 35,3 Grad. Damit wurde der bisherige höchste Wert 2020 am Montag von 35,0 Grad in Bad Gleichenberg knapp übertroffen. Ebenfalls die 35er-Marke überschritt die Thermometeranzeige heute mit 35,2 Grad in Graz-Straßgang und Lutzmannsburg (Burgenland), berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Hitzererkrankungen verdreifacht

Kollaps, Kopfschmerzen, Schwindel, Sonnenbrand und Austrocknung zählen derzeit zu den häufigsten Erkrankungen, die auf der Ambulanz der Kinderklinik behandelt werden müssen, bestätigt Oberärztin Sabine Prager-Puntigam: „Durch die aktuelle Hitzewelle würde ich sagen, dass wir zumindest eine Verdoppelung, wenn nicht sogar einen Anstieg um das Zwei- bis Dreifache der Erkrankungen haben, die mit Hitze und Sonneneinstrahlung assoziiert sind.“

Betroffen sind Säuglinge, Kleinkinder, aber auch Jugendliche, die sich seit Ende des Lockdowns natürlich vermehrt wieder treffen, dabei etwa Alkohol konsumieren und nicht immer im Schatten bleiben. Kleinere Kinder hingegen seien oft nicht ausreichend gegen die Sonneneinstrahlung geschützt – und sie würden oft zu wenig trinken, mahnt die Medizinerin: „Wenn ein Kleinkind oder ein Jugendlicher ein Durstgefühl verspürt, ist es oft schon zu spät.“

Man sollte präventiv mehr Flüssigkeit anbieten, empfiehlt die Ärztin, das heißt bei stillenden Müttern, dass sie umso mehr stillen, auch bei Kleinkindern, dass man konsequent Flüssigkeit anbietet oder kleine Snacks zwischendurch – Gurken, Melonen, Tomaten – die Kinder ja gerne mögen und dadurch den Flüssigkeitshaushalt aufbessern". An Jugendliche richtet die Medizinerin den Appell, auf Alkohol zu verzichten und stattdessen Wasser zu trinken.

Ansonsten rät man auf der Kinderklinik dazu, Mittagshitze sowie Sport im Freien in der größten Hitze zu meiden, „und was man nie oft genug erwähnen kann: Bitte Vorsicht im Auto, und Kinder niemals in einem parkenden Auto alleine lassen“, so Prager-Puntigam.

Auch beim Roten Kreuz bestätigt man einen leichten Anstieg der Einsätze: Die Hitze führe nicht nur zu hitzebedingten Problemen, sondern aufgrund der erhöhten Freizeitaktivitäten zu Unfällen im Freien. Hier allerdings seien alle Altersgruppen betroffen, heißt es.