Verkehrsampel bei Nacht
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

CoV-Ampel: Steiermark auf Grün gestellt

Mit der Steiermark ist am Donnerstag erstmals seit Monaten ein Bundesland auf der CoV-Ampel auf Grün geschaltet worden: Damit herrscht in der Steiermark quasi amtlich „sehr geringes“ Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken.

Die Steiermark erfüllt derzeit als einziges Bundesland die Vorgabe, sowohl in der reinen Fallzahl als auch bei der risikoadjustierten Fallzahl unter fünf auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu liegen.

Nimmt man nur die risikoadjustierte Zahl her, die auch Faktoren wie Alter der Patientinnen und Patienten berücksichtigt, sind auch Kärnten und Oberösterreicher bereits in den grünen Sektor geschlüpft.

Rest gelb-grün

Alle anderen Länder befinden sich in der gelb-grünen Zone, die geringes Risiko anzeigt. Der Zweiwochentrend ist außer im Burgenland und in Wien, wo die Zahlen stabil sind, überall rückläufig. Auf mittlerweile 3,6 Prozent geschrumpft ist das Systemrisiko an den Intensivstationen.

Die CoV-Ampel wurde im vergangenen Herbst eingeführt, um einen regionalen Überblick über das Infektionsgeschehen zu bieten und auch regionale Maßnahmen gegen die Virusausbreitung zu ermöglichen. Dann aber fegte die zweite Welle über Österreich und stellte die Ampel dauerhaft auf Rot – und statt regionaler Maßnahmen wurde wieder auf bundesweite gesetzt.

Ausbreitung der Delta-Variante bereitet Sorgen

Indes sieht die zuständige Kommission einen rasanten Anstieg der gefährlicheren Delta-Variante, die demnächst das Kommando übernehmen dürfte. Bei anhaltender Verbreitung sei davon auszugehen, dass es bereits Ende des Monats bzw. im frühen Juli 2021 zu einem Austausch der Alpha-Variante mit der Delta-Variante als dominante Virusmutation kommen wird. Schon in der vergangenen Woche hatte letztere einen Anteil von über 28 Prozent der untersuchten Fälle; in der Woche davor waren es gerade einmal gut sechs Prozent.

Problematisch ist die Delta-Variante, weil man sowohl von einer leichteren Ansteckung als auch von gefährlicheren Verläufen mit mehr Krankenhaus-Aufenthalten ausgeht. Der Maximierung der Durchimpfung sollte daher oberste Priorität eingeräumt werden, schreibt die Kommission in einer Aussendung. Alle umsetzbaren Maßnahmen (inklusive Anreizsysteme) zur Steigerung der Impfbereitschaft sollten möglichst rasch, falls möglich noch Juli, ergriffen werden.

Breitflächiges Testangebot weiter notwendig

Maßnahmen, die nur geringe Einschränkungen für die Bevölkerung bedeuten, jedoch zur Dämpfung des Anstiegs der Fallzahlen beitragen, sollten beibehalten werden, empfehlen die Experten – dies gelte insbesondere für die Aufrechterhaltung eines niederschwelligen und breitflächigen Testangebots vornehmlich mit PCR-Testverfahren.

Die Corona-Kommission empfiehlt darüber hinaus, in Zusammenhang mit außerschulischer Jugenderziehung und Jugendarbeit eine restriktive Teststrategie – diese beinhaltet, dass eine regelmäßige Testung jener Kinder und Jugendlichen und deren Betreuungspersonen z.B. bei Ferienlagern gewährleistet sein sollte. Möglichst sollten dabei PCR-Tests verwendet werden.