Die internationale Auszeichnung für Regie und Bühnenbild wird alle drei Jahre vergeben und gilt als begehrtes Sprungbrett in die internationale Opernwelt.
Die eigene Sicht auf Don Giovanni
Vorbei ist die Zeit der unbändigen Lebenslust und der maßlosen amourösen Abenteuer für Don Giovanni. Im zweiten Akt von Mozarts Erfolgsoper wird der Titelheld zur Verantwortung gezogen. Ein Thema, dass die drei Finalistenteams im Wettbewerb um den internationalen Ring-Award eigenständig in Bild und Regie umzusetzen hatten.
„Das Spannende ist, dass jeder seinen einzelnen Zugang hat. Seine Gedanken, seine Sicht auf den Don Giovanni bringt“, sagt der Ring-Award-Intendant, Heinz Weyringer. Auch wenn nur einer den Award gewinnen konnte, waren an diesem Abend für die Intendantin des Schauspielhauses Graz und Jurymitglied, Iris Laufenberg jeder ein Sieger: „Alle drei dürfen sich schon als Sieger fühlen, weil wenn man im Finale ist dann hat man eigentlich schon viel gewonnen.“
Don Giovanni als „Mythos“ inszeniert
Die Jury überzeugen konnte letztlich ein Damentrio aus Deutschland und Griechenland – mit einem opulenten Gerichtsdrama rund um Don Giovanni, dessen Verhandlung ihn mit vielen Erinnerungen konfrontiert. „Das sind drei starke unglaublich fantasievolle, sprühende Frauen, die einen modernen, heutigen und überraschenden und niemals moralisierenden Zugang auf diesen Mythos des Don Giovanni gewählt haben“, sagt die Intendantin der Oper Graz, Nora Schmid.
„Unser Don Giovanni sucht danach, also er versucht auch herauszufinden wer er ist. Und am Ende stellen wir fest, er ist nur ein Mythos, er ist keine Person und wir versuchen ihn nicht zu reproduzieren, wir versteinern ihn am Ende und er wird abgestellt im Raum des Vergessens“, schildert die Regisseurin des Gewinnerteams, Anika Rutkofsky. Auf das Gewinnerteam wartet eine eigenständige Inszenierung an der Oper Graz.