Wissenschaftliche Untersuchungen belegen es: Bauarbeiter sind im Sommer bei praller Sonne und großer Hitze einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Erst vor wenigen Tagen gab es auf einer Baustelle einen Hitzetoten – mehr dazu in Gewerkschaft ortet Hitzetoten auf Baustelle (25.6.2021). Wenn es dauerhaft heiß ist, sinkt die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Im Gegenzug ist die Belastung für den Organismus höher.
Ab 30 Grad steigt die Unfallgefahr stark
Fachleute der AUVA raten deshalb, viel zu trinken und Pausen zu machen: „Ab einer bestimmten Hitze – und zwar ist das über 30 Grad, wenn man genau sein möchte: 32,5 Grad. Dann steigt die Unfallgefahr um sechs Prozent“, sagt Arbeitsmediziner Kurt Leodolter von der AUVA.
Ab einer Temperatur von 35 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent sei dann die Dauerleistungsgrenze erreicht, so der Arbeitsmediziner. „Die körperliche Leistungsfähigkeit sinkt, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, und meistens haben die Personen eine erhöhte Müdigkeit.“
Regelmäßig Pausen machen, viel Wasser trinken
Die Müdigkeit entstehe, weil man während einer Hitzewelle auch nicht so gut schlafen könne und deshalb nicht so gut ausgeruht sei. Die AUVA empfiehlt Bauarbeitern, im Sommer viel Wasser zu trinken und regelmäßig Pausen zu machen, wenn möglich in klimatisierten Räumen.
Auch Sonnenschutzsegel auf der Baustelle oder eine Verlegung der Arbeitszeit in die kühleren Morgenstunden können helfen, das Unfallrisiko zu reduzieren. Dass technische Hitzepräventionsmaßnahmen sinnvoll sind, zeige sich im Straßenverkehr, so Leodolter. Denn seit fast jedes Fahrzeug mit einer Klimaanlage ausgestattet ist, kämen hitzebedingte Unfälle kaum noch vor.