Wirtschaft

Aufwärtstrend in der steirischen Wirtschaft

Die Wirtschaftskammer Steiermark hat am Dienstag das aktuelle Wirtschaftsbarometer präsentiert, das die wirtschaftliche Lage in unserem Bundesland widerspiegelt. Die Lage ist trotz der CoV-Pandemie aus Sicht der Unternehmer weitaus positiver als erwartet, aber der Fachkräftemangel wird immer mehr zum Problem.

Die CoV-Krise hat auch das Wirtschaftsleben völlig auf den Kopf gestellt: die Mitarbeiter im Homeoffice oder in Kurzarbeit, in vielen Branchen keine Arbeitsmöglichkeiten während der Lockdowns, staatliche Hilfen, die beantragt werden mussten, um Härten abzufedern. Die von vielen befürchtete Pleitewelle wird aus jetziger Sicht glücklicherweise nicht kommen. Im Gegenteil: das aktuelle Wirtschaftsbarometer lässt hoffen: die Stimmung unter den steirischen Unternehmern ist besser als erwartet.

„Wir haben es geschafft, die Talsohle ist durchlaufen“

Rund 750 Unternehmerinnen und Unternehmer aus allen Betriebsgrößen und Branchen wurden im Mai zu ihrer Einschätzung der Wirtschaftslage befragt, angesichts der Ergebnisse könne er sein breitestes Lächeln aufsetzen, sagte Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk am Dienstag: „Wenn man das so betrachtet, kann ich sagen, wir haben es geschafft, vorausgesetzt es kommt nicht noch eine Welle, die wir natürlich nicht abschätzen können, man kann sagen, die Talsohle ist durchlaufen und alle Konjunkturpfeile zeigen wieder nach oben.“

Mittelgroße Unternehmen bilanzieren mit Umsatzplus

Alle Bereiche, ob Umsatz, Auftragslage, Investitionen oder Beschäftigung entwickeln sich demnach positiv. Um den Saldo zu ermitteln, werden negative und positive Rückmeldungen gegenübergestellt. Einen negativen Saldo gibt es noch in einem Punkt: das allgemeine Wirtschaftsklima wird negativ beurteilt, doch auch hier sei ein Aufwärtstrend spürbar.

Fachkräftemangel als größte Herausforderung

Vor allem mittelgroße Unternehmen, etwa Handwerksbetriebe, hätten in den vergangenen zwölf Monaten sogar Umsatzsteigerungen verzeichnet, sagte Wirtschaftskammerdirektor Karl-Heinz Dernoscheg, auch die Investitionsprämie habe gewirkt – besonders viel investieren Unternehmer in die Digitalisierung, hieß es. Sorgen bereite aber der Fachkräftemangel, so Dernoscheg: „81,7 Prozent, nannten den Fachkräftemangel die größten Herausforderungen die den Aufschwung bremsen könnten, das ist durchgehend, dass sehen wir bei Handwerkern, Handel, Industrie, Tourismus, egal wo sie fragen.“

Um den Mangel zu bekämpfen, fordert die Wirtschaftskammer unter anderem ein degressives Arbeitslosengeld, mehr überregionale Vermittlung von Arbeitslosen und ein sogenanntes Talent Center Plus. Derzeit werden via Talent Center die Stärken junger Menschen ausgelotet, nun soll es auf alle Altersgruppen und Migranten ausgeweitet werden.