Illustration zum Thema Klimaschutz: Rauchender Ausstoss eines Werkes
APA/Barbara Gindl
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Umwelt

Klimawandel: Industrie setzt Maßnahmen

Der Kampf gegen den Klimawandel führt auch über eine Einsparung in der Industrie. In der Steiermark gibt es konkrete Beispiele: So will die Maschinenfabrik Liezen ihren Energieverbrauch deutlich verringern, und der Green Tech Cluster hilft Unternehmen.

Die Industriellenvereinigung präsentierte am Mittwoch eine Studie, die die Herausforderungen, aber auch eine gute Ausgangsposition zeigt – mehr dazu in Steirische Industrie im Kampf gegen den Klimawandel.

MFL will Energieverbrauch deutlich senken

Die obersteirische Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) will ihren Energieverbrauch bis 2030 um rund ein Drittel reduzieren – damit spare man rund 8,5 Mio. Euro, hieß es. Die Menge entspreche dem Energiebedarf von 1.000 steirischen Einfamilienhäusern, teilte MFL-Chef Herbert Decker mit. Ein Großteil der Maßnahmen sei bereits auf den Weg gebracht, etwa die thermische Sanierung von ersten Betriebsgebäuden, der Umstieg auf LED-Beleuchtung oder isolierte Fenster.

Luftanlagen und Energiemanagement

Mit Luftanlagen zur Wärmerückgewinnung inklusive Einspeisung von überschüssiger Energie in das Netz des Biomasse-Fernwärmeheizkraftwerkes Liezen werden weitere Schritte gesetzt.

Die MFL arbeitet seit 2013 mit einem Energiemanagement an der Reduktion des Verbrauchs, 2018 wurden bei den Wärmebehandlungsöfen flächendeckend Wärmerückgewinnungsanlagen installiert. Die Gießerei verwendet für die Herstellung von Gussteilen rund 90 Prozent Schrott aus österreichischer Herkunft.

Von Klein bis Groß

Ein Teil der steirischen Klimaschutzinitiative ist der Green Tech Cluster: eine Einrichtung, die Unternehmen hilft, eine Klimabilanz zu erstellen und Einsparungsziele zu formulieren. Geschäftsführer Bernhard Puttinger sieht in den Betrieben jetzt eine starke Bewegung in Richtung Klimaschutz: „Um bei konkreten Beispielen zu bleiben: Die Brauerei Gratzer arbeitet seit Jahren klimaneutral. Aber auch die großen Industrie Betriebe wie Infineon oder AT&S haben klare Ziele bis 2030 klimaneutral zu sein.“

„Steiermark gleichauf mit Skandiavien“

Und diesen Weg gingen immer mehr Betriebe, so Puttinger weiter: „Wir sehen, dass bereits die Hälfte der Unternehmen eine Treibhausgasbilanz gerechnet hat, eine Klimabilanz, und ein Drittel hat einen klaren Reduktionsfahrplan. Hier ist die Steiermark international vorne – gleich auf mit Skandinavien.“

Die Unternehmen müssten allerdings echte CO2-Einsparungen erreichen, denn über den Kauf von CO2-Zertifikaten klimaneutral zu werden, sei nicht zielführend, so Puttinger.