„Zukunft Europa – der etwas andere Steiermark-Besuch!“: Unter diesem Titel tourt Martin Selmayr diese Woche durch die Steiermark – und das fast durchgehend mit dem Fahrrad: Eine Dienstreise im Geist von Green Deal und Klimaschutz.

Weltweite Erfolge in der Forschung betont
Martin Selmayr, oberster Vertreter der EU-Kommission in Österreich besuchte im Rahmen seiner per Fahrrad und Bahn absolvierten Steiermark-Tour am Mittwoch einige Institute am Campus der TU-Graz in der Inffeldgasse. Bei den Wissenschaftlern und Forschern, musste der langjährige Kabinettschef des früheren Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker ausnahmsweise keine Überzeugungsarbeit in Sachen EU leisten – schließlich hat die TU Graz von der Teilnahme an europäischen Projekten seit dem Beitritt Österreichs massiv profitiert.
„Hier kommen ganz viele europäische Forschungsgelder an, und hier wird europäische Forschungsgelder umgesetzt in Forschung, die weltweit Erfolge hat, die es uns erlaubt, auf dem Mars Helikopter fliegen zu lassen, dass eines Tages Autos um die Ecke sehen können. All das kommt aus Graz mit Hilfe der EU“, so Selmayr.

Höhere Zustimmung bei Steirerinnen und Steirern
Den starken Europabezug in der Forschung sieht Selmayr als einen der Gründe, warum unter den im internationalen Vergleich ausgesprochen EU-skeptischen Österreichern gerade die Steierinnen und Steirer mit deutlich höheren Zustimmungswerten zu Europa hervor stechen. Ein weiterer Grund sei die Wahrnehmung der EU als Friedensprojekt, so Selmayr: „Wir haben an der Grenze zu Slowenien darüber gesprochen erst gestern, dass dort vor 30 Jahre Krieg geherrscht hat. Jetzt leben wir hier in Frieden – und das interessiert ganz viele Stieririnnen und Steirer.“
Teilhabe, Lokalpolitik und Fahrradfahren
In einer online gestreamten Diskussion auf Radio Steiermark hatte Selmayr zuvor aktuelle Umfragedaten präsentiert, wonach drei Viertel der Steirerinnen und Steirer an der Weiterentwicklung der EU teilhaben wollen – funktionieren könne das aber nur in Kooperation mit den regionalen und lokalen Politikern.
„Was wichtig ist, dass sie nicht auf Europas schimpfen, sondern dass sie regelmäßig darauf hinweisen, dass wir gemeinsam an Europa haben. Darauf können wir auch stolz sein. Darüber müssen wir auf allen Ebenen reden, je mehr Bürgermeister, je mehr Landeshauptleute das tun – umso mehr kann ich fahrradfahren“, so Selmayr.