Illustration zum Thema „Plastik / Plastiksackerl / Kunststoff / Abfall“. Besteck und Becher aus Plastik auf bunten Plastikmüllsäcken
APA/BARBARA GINDL
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Umwelt

Einweg-Plastik ist Geschichte

Zwei Jahre hat es Schonfrist gegeben, ab sofort ist Einwegplastik EU-weit verboten: Ein kleiner Meilenstein auf einem noch weiten Weg, wenn es darum geht, Müll zu vermeiden.

In Österreich wird die EU-Einwegplastik-Richtlinie durch die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes und der Verpackungsverordnung geregelt, die sich derzeit in Begutachtung befinden und „ehestmöglich in Kraft treten werden“, wie es in einer Aussendung des Umweltministeriums hieß.

Keine Trinkhalme oder Wattestäbchen mehr aus Plastik

Trinkhalme aus Plastik haben damit künftig ebenso ausgedient wie eine Menge anderer Einwegplastik-Produkte, erklärt Christian Schreyer von der steirischen Abfallwirtschaft: „EU-weit dürfen zum Beispiel keine Wattestäbchen aus Plastik mehr verkauft werden, kein Einweg-Plastikbesteck, keine Rührstäbchen für Getränke, Plastikteller und dergleichen oder auch diese Getränkebecher aus Polystyrol.“

2016 lag Österreich beim Plastikverbrauch EU-weit auf Rang vier – das große Problem sind hier vor allem Plastikflaschen. Bis 2025 will die EU eine Recyclingquote von 50 Prozent, und auch davon ist Österreich mit etwa 35 Prozent noch weit entfernt.

Österreichischer Plastikmüll gelangt auch ins Meer

„Minderwertiges Plastik gelangt in zerkleinerter Form in die Zementindustrie, und das höherwertigere Plastik gelangt in das stoffliche Recycling“, so Schreyer. Minderwertiges Plastik sind etwa Orangen-, Zitronen- oder Zwiebelsäckchen, und vieles davon landet nach wie vor in der Natur, und hier vor allem in den Weltmeeren.

Auch daran ist Österreich beteiligt, so Schreyer: „Es gelangen über die Donau täglich in etwa 100 Kilogramm Plastikabfälle Richtung Schwarzes Meer, das sind 100 Kilogramm Plastik pro Tag, die aus Österreich stammen.“ Die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordert deshalb etwa die Ausweitung des Pfandflaschensystems in Österreich.

Weniger Plastikmüll während der CoV-Pandemie

Übrigens: Während Glas- und Dosenabfälle während der CoV-Pandemie stark anstiegen, wurde der Verbrauch von Plastik zumindest vorübergehend etwas weniger, „bedingt dadurch, dass diese To-go-Verpackungen weniger gewesen sind und auch diese Fertigprodukte“, erklärt Schreyer.