Schwangere Frau mit Mann
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Gesundheit

KPÖ hilft werdenden Müttern im Murtal

Seit mehr als zwei Jahren kämpft Carina Klemmer aus Fohnsdorf für mehr Kassen-Frauenärzte in Murau und Murtal. Nun hilft die KPÖ und hat einen eigenen Fonds für werdende Mütter eingerichtet.

In den Bezirken Murtal und Murau gab es bis Jahresbeginn nur einen Kassen-Frauenarzt für 50.000 Frauen – dieser war überlastet, konnte keine Termine mehr entgegen nehmen, was dazu führte, dass werdende Eltern verpflichtende Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen bei einem Wahlarzt machen mussten.

Laut Carina Klemmer entstanden und entstehen den betroffenen Familien dadurch zusätzliche Kosten von mehreren hundert Euro, da die Gesundheitskasse nur den gesetzlich vorgeschriebenen Tarife retourniert, nicht aber Honorare oder höhere Kosten bei einem Wahlarzt beispielsweise für Ultraschalluntersuchungen.

Landtag erklärte sich für nicht zuständig

Klemmer sammelte über 3.500 Unterschriften und leitete auch eine Petition zur Errichtung eines Fonds für werdende Mütter an den Landtag weiter – dieser erklärte sich aber für nicht zuständig.

KPÖ-Fonds mit 30.000 Euro

Nun sprang die steirische KPÖ ein – sie stellt einen Fonds mit 30.000 Euro zur Verfügung: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir einerseits das Engagement einer Bürgerin, die sich das angetan und eine Petition ins Leben gerufen hat, unterstützen können. Gleichzeitig können wir den Frauen auch helfen, die einkommensschwach sind und jetzt eine zusätzliche Belastung haben, weil sie eine gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung machen müssen“ sagt KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Insgesamt soll pro Mutter ein Betrag in der Höhe von maximal 200 Euro ausbezahlt werden. Die Anträge können im Bezirksbüro der KPÖ Knitttelfeld gestellt werden, sind aber an gewisse Voraussetzungen geknüpft, sagt Stadträtin Renate Pacher (KPÖ): „Es gibt eine Einkommensgrenze, angelehnt an den Kautionsfonds – also für eine Person beträgt die Einkommensgrenze 1.208 Euro, das erhöht sich dann mit Kind.“

Langfristige Lösung gefordert

Das Engagement der KPÖ ist für Carina Klemmer vorbildhaft, ähnliches erwartet sie sich aber nach wie vor vom Land, denn auch wenn es im Bezirk Murau seit Jahresanfang einen zusätzlichen Kassenarzt für Gynäkologie gibt, und im LKH Murtal in Judenburg mit 1. Jänner ein Angebot für Frauen eingerichtet wurde, sei das noch keine Lösung: „Mittlerweile ist es jetzt zugänglich für alle Frauen, aber leider Gottes ist es nur bis Ende des Jahres befristet.“ Klemmer fordert daher einen runden Tisch von Land, Gesundheitsressort und ÖGK, um eine langfristige Lösung zu finden.

ÖGK bestätigt schwierige Suche nach Ärzten im Murtal

Die ÖGK führt seit Jahresbeginn im LKH Murtal Standort Judenburg eine gynäkologische Ambulanz, eine Ärztin oder einen Arzt der im Murtal eine gynäkologische Kassenpraxis führen will, hat man noch nicht gefunden bestätigt Josef Harb, Landesstellenausschuss-Vorsitzender der ÖGK-Steiermark. Man habe im Murtal wirklich Probleme. Nicht nur frauenärztlich, sondern auch in anderen Fächern. „Deshalb sind wir aufgefordert, und das ist unsere Pflicht, andere Versorgungsstrukturen zu finden, damit wir die Bevölkerung versorgen können“, sagt Harb.