Bärenschützklamm
Gemeinde Pernegg
Gemeinde Pernegg
Chronik

Bärenschützklamm soll 2022 wieder aufsperren

Vor einem Jahr sind bei einem Felssturz in der Bärenschützklamm bei Mixnitz drei Menschen ums Leben gekommen. Die Klamm ist noch immer gesperrt – umfangreiche Schutzmaßnahmen sind notwendig. Die Finanzierung dafür ist noch nicht gesichert.

Am 8. Juli des Vorjahres hatten sich in der Klamm mehrere Felsstücke gelöst und waren auf einen beliebten Fotopunkt mitten in der bekannten Klamm im Grazer Bergland in der Gemeinde Pernegg gestürzt. Zwei Wanderer wurden noch am selben Tag tot geborgen, ein drittes Todesopfer zwei Tage später; neun weitere Menschen wurden verletzt – mehr dazu in Felssturz: Weiteres Todesopfer geborgen (10.7.2020).

Fotostrecke mit 11 Bildern

Einsatzkräfte
ORF
Rettungseinsatz unmittelbar nach dem Felssturz in der Bärenschützklamm
Hubschrauber
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Insgesamt waren auch drei Hubschrauber im Einsatz: vom Bundesheer, …
Hubschrauber
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… von der Polizei …
Hubschrauber
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… und auch vom ÖAMTC
Hubschrauber
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Hubschrauber zwischen Felsen
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Polizei und Verletzter
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Schockierte und verletzte Wanderer wurden betreut
Polizei und Verletzter
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Einsatzkräfte
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Großeinsatz für die Einsatzkräfte
Bärenschützklamm
APA/HEIMO SUZNEVIC
Die Bärenschützklamm ist eine wasserführende Klamm, in der über 164 Leitern ein Höhenunterschied von etwa 350 Metern zwischen 750 Meter und rund 1.100 Meter Seehöhe überwunden wird
Bärenschützklamm
APA/HEIMO SUZNEVIC
Ausgangspunkt ist Mixnitz im Gemeindegebiet von Pernegg, die Klamm führt u. a. zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn, zur Almwirtschaft „Zum guten Hirten“ und weiter Richtung Teichalm

Ein Jahr danach läuft zwar noch ein Zivilprozess, aber schon im November stellte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein: Es habe sich um ein „unvorhersehbares Naturereignis“ gehandelt – mehr dazu in Tödlicher Felssturz „Naturereignis“ (24.11.2020).

Unglück noch gegenwärtig

In der Region ist das Unglück auch ein Jahr danach noch gegenwärtig: So wird die Klamm auch heuer nicht öffnen können – mehr dazu in Bärenschützklamm bleibt nach Steinschlag weiter zu (10.6.2021). Zuerst müssen umfangreiche bauliche Schutzmaßnahmen – vor allem riesige Schutzgitter – umgesetzt werden, sagte Norbert Hafner vom Alpenverein, der die Klamm betreibt: „Die Kostenschätzung derzeit ist bei 650.000 Euro, das ist da ja sehr unzugänglich, da braucht es viele Hubschrauberflüge. Die Finanzierung soll natürlich auch mit externer Unterstützung passieren. Der Alpenverein wird so viel beitragen, wie möglich ist, und es gibt Kontakt mit der Landespolitik.“

Region wurde neu positioniert

Gerade an heißen Tagen würde die Klamm die perfekte Abkühlung bieten – normalerweise wird sie jedes Jahr von 40.000 Gästen besucht. Der Tourismusregion fehlt die Hauptattraktion, sagte Kurt Gruber vom Tourismusverein Pernegg-Mixnitz: „Wir merken das natürlich schon extrem, weil wir natürlich von Mai bis Oktober die Wochenenden immer ausgebucht waren mit Gästen aus Ungarn, Slowenien, Tschechien, Polen und so weiter, und die fallen jetzt natürlich komplett weg.“ Trotzdem gingen die Nächtigungen nur um vier Prozent zurück, so Gruber, weil es gelungen sei, die Region neu zu positionieren.

Auch wenn die Finanzierung noch nicht gesichert ist, herrscht Zuversicht, dass die Klamm im nächsten Jahr – zum 120-Jahr-Jubiläum – wieder aufsperren kann; mit dem 1. Mai 2022 gibt es auch schon einen Termin.