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ORF/Thomas Koppensteiner
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Bildung

Schulschluss: Überraschend positive Bilanz

Für 125.535 steirische SchülerInnen geht am Freitag ein besonderes Schuljahr zu Ende – mit vielen Herausforderungen und Belastungen. Trotzdem ziehen Schüler- und Lehrervertreter eine überraschend positive Bilanz.

Es war kein Katastrophenschuljahr: „Nein, alles andere als ein Katastrophenschuljahr – ich finde, dass das weit überzogen ist“, sagt Herbert Weiss – der Steirer ist Bundes-Vorsitzender der AHS- Lehrergewerkschaft. „Wir haben es alle miteinander sehr gut gemeistert. Die Kinder haben sich bemüht, die Eltern, die Lehrerinnen und Lehrer haben alle möglichen Dinge aufgeboten, die sie aufbieten konnten.“

„Kein Katastrophenjahr“

Überraschend positiv fällt auch die Bilanz der frisch gewählten Landesschulsprecherin Miriam Schmigelski aus: „Ich meine, natürlich darf man nicht vergessen, dass es für ganz viele Schülerinnen und Schüler wirklich hart war. Es sind ja auch die Zahlen der an Depressionen erkrankten Jugendlichen gestiegen – es ist ja alles kein Geheimnis. Aber ich würde es auch nicht als Katastrophenjahr bezeichnen. Ich glaube, dass es gerade für Schülerinnen und Schüler, die gerne selbstständig arbeiten, ein Vorteil war, die sich vielleicht auch in dem Fall etwas leichter getan haben.“

Allerdings gab es auch einige Schüler, die durch den Fernunterricht den Anschluss verloren haben, „was natürlich ein großer Nachteil war – dass einfach der soziale Kontakt gefehlt hat, dass wir wirklich nahezu isoliert waren. Und da ist es dann wirklich auch sehr abhängig von den Lehrpersonen, aber natürlich auch von der digitalen Ausstattung der Schülerinnen und Schüler“, so Schmigelski.

Grenzen von Fernunterricht & Digitalisierung aufgezeigt

Die Landesschulsprecherin sieht auch nach wie vor Aufholbedarf in Sachen technischer Ausstattung: „Auch was beispielsweise das Internet betrifft oder solche Dinge, die auf jeden Fall nächste Zeit noch behoben werden sollten – das mit den 150.000 Laptops und Tablets ist ja ein Super-Anfang.“

Lehrervertreter Weiss wiederum bekräftigt: „Es hat sich jetzt gezeigt, wo die Grenzen von Fernunterricht oder Digitalisierung sind – und das sollte man auch nicht vergessen und in der Digitalisierung das Allheilmittel sehen.“

Bildungsdirektorin Meixner: Keine „verlorene Generation“

Verhältnismäßig positiv verlaufen sei der Präsenzunterricht – inklusive Hygienemaßnahmen und Testungen, heißt es. Auch für steirische Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner hatte das CoV-Schuljahr nicht nur negative Seiten: „Auf der einen Seite war es natürlich mühsam, und die Schülervertreter bestätigen das auch, dass es mühsam ist, wenn sie nur daheim sind und nicht im Präsenzunterricht, dass das soziale Miteinander ein anderes ist als in der Schule. Aber wir können auf keinem Fall von einer verlorenen Generation sprechen, wir haben vielleicht in gewissen Bereichen sogar dazugelernt.“

CoV-Testungen auch für neues Schuljahr geplant

Für das kommende Schuljahr, das am 13. September beginnt, ist vieles noch unklar, weil man nicht wisse, wie sich die Infektionszahlen entwickeln, so Meixner, aber „was sicher ist, und das steht auch schon fest, dass in den ersten 14 Tagen wieder getestet wird – drei Mal in der Woche sogar, um festzustellen, wie stehen wir mit den Inzidenzen.“

Man hoffe darauf, dass im Herbst wieder mehr möglich sein werde, so Meixner: „Wir wollen wieder singen, wir wollen wieder Bewegung und Sport forcieren – das sind wieder unsere Schwerpunkte. Wir haben auch eine Erhebung gemacht: 82 Prozent unserer Schulen bestätigen, dass sie unbedingt wieder Skikurse machen wollen für die Schülerinnen und Schüler. Ich glaube das ist auch ganz wichtig.“