Während die Zahl der neu zugelassenen Diese-Pkw sinkt hat sich die Zahl der neuen E-Pkw im ersten Halbjahr 2021 verdreifacht, teilte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag in eine Aussendung mit. Über zehn Prozent aller neuen Autos fahren in der Steiermark derzeit ausschließlich mit Strom.
Mit 2.077 neu zugelassenen E-Autos in der Steiermark wurde ein Rekordwert erreicht, erstmals sei die Zehn-Prozent-Marke überschritten worden, heißt es seitens des VCÖ. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um 1.500 E-Autos. Die Anzahl der mit Diesel betriebenen Pkw ist hingegen um rund 950 gesunken. Österreichweit ist die Zahl der Neuzulassungen mit 134.396 neuen Personenkraftwagen im ersten Halbjahr 2021 übrigens um 19,2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum gelegen – mehr dazu in Pkw-Neuzulassungen stiegen um ein Fünftel (oesterreich.ORF.at).
Immer mehr Modelle am Markt verfügbar
Ein Trend, der eng mit dem Konsumverhalten zusammenhängt, erklärt Michael Schwendinger vom VCÖ: „Die Hersteller bringen zunehmend mehr E-Pkw-Modelle auf den Markt. Die Auswahl nimmt sowohl bei den Kleinwagen als auch bei größeren Modellen zu. Damit steigt auch die Anzahl der Neuzulassungen, denn das Angebot bestimmt die Nachfrage.“ Gleichzeitig würden sich auch immer mehr Hersteller von der Produktion klassischer Verbrennungsmotoren verabschieden.
Um in Sachen E-Mobilität am Ball zu bleiben, müsse sich Österreich laut VCÖ an Spitzenreitern wie Norwegen orientieren, wo mehr als die Hälfte der Neuzulassungen bereits E-Pkw sind. Wichtig sei aber, dass nicht der gleiche Fehler wie bei den Verbrennern begangen werde, so Schwendinger: „Nämlich, dass die Autos immer größer und schwerer werden. Denn damit nimmt der Energieverbrauch zu, die Umweltbilanz verschlechtert sich. Bei neun von zehn Autofahrten sitzt nur eine Person im Auto. Wir brauchen daher schlanke, smarte Fahrzeuge.“
Eigene Photovoltaikanlage als ideale Stromquelle
Besonders für Regionen – wo 90 Prozent der Autofahrten kürzer als 50 Kilometer sind – eignen sich Elektroautos besonders. Die vielen Einfamilienhäuser bieten auch eine ideale Möglichkeit zum Strom tanken, so Schwendinger: „Anstatt von Erdölimporten abhängig zu sein, kann mit einer Photovoltaikanlage am Dach die Energie für das Auto selber erzeugt werden.“
Auch in Bezug auf die Klimaziele fordert der Verkehrsclub Maßnahmen: So soll der Verkehrsaufwand reduziert werden, indem etwa die Ortskerne und Nahversorgung gestärkt werden und der Verkehr auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrrad verlagert wird. In der Steiermark sind laut VCÖ sechs von zehn Autofahrten kürzer als zehn Kilometer.