Sternschnuppe Weltall Sterne Stern All Universum Meteor
Wissenschaft

Weltraum-Tourismus wohl bald möglich

Der nächste Urlaub könnte ins Weltall führen – zumindest wenn es nach Richard Branson, Jeff Bazos und Elon Musk geht. Auch Grazer Forscher glauben an baldigen Weltraum-Tourismus.

Noch ist es vielleicht der Flug in den Spanien-Urlaub, doch in Zukunft könnte es noch viel weiter weg gehen – der Weltraum-Tourismus boomt. Der britische Unternehmer Richard Branson ist am Sonntag mit einem Raketenflugzeug zu seiner Weltraummission gestartet, und auch der Milliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie Tesla-Chef Elon Musk planen Ähnliches.

Touristenflüge in einigen Jahren denkbar

Branson verbrachte am Sonntag in etwa 80 Kilometer Höhe mehrere Minuten in der Schwerelosigkeit. Noch war es ein historischer Testflug, schon im kommenden Jahr will der 70-Jährige Touristen ins Weltall fliegen. Wolfgang Baumjohann, Leiter des Weltrauminstitutes in Graz, glaubt, dass regelmäßige Touristenflüge in zehn Jahren durchaus Realität sein könnten.

„Was der Branson macht oder machen will, sind Touristenflüge in das, was er Weltraum nennt. Eigentlich beginnt der Weltraum erst in 100 Kilometer Höhe, aber er hat halt einmal 80 Kilometer definiert. Was er macht, ist letztendlich, dass er in diese 80 Kilometer fliegen kann, suborbital, das heißt, er fliegt rauf und gleich wieder runter und kommt in keine Umlaufbahn.“

Zimmer im Weltall buchen

Baumjohann sieht darin durchaus ein Geschäftsmodell für die Zukunft, allerdings wird dieses nicht für jeden leistbar sein – pro Flug sind bis zu 250.000 Euro zu bezahlen.

Wissenschaftliche Erkenntnisse für die Forschung erwartet der Weltraumexperte in den Flügen von Richard Branson keine – anders verhält es sich da mit den Projekten von Amazon-Gründer Jeff Bezos. „Ich glaube, der hat durchaus höhere Ziele im Auge. Er fliegt ja mit einer normalen Kapsel, wie es die NASA macht. Da entwickeln sich möglicherweise neuerliche Sachen, das ist nicht nur als Flug für Touristen gedacht“, so der Grazer Experte.

Der Leiter des Grazer Weltrauminstitutes schließt auch nicht aus, dass Jeff Bezos seine Kapsel irgendwann so baut, um damit zum Mond oder zum Mars fliegen zu können. In absehbarer Zukunft könnte es sogar möglich sein, sich auf einer neugebauten Weltraumstation ein Zimmer mit Aussicht zu buchen: „Eine Weltraumstation, die für Touristen offen ist, das könnte ich mir immerhin in 20 bis 30 Jahren vorstellen.“