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ORF.at/Carina Kainz
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Politik

Lang zu SPÖ-Streit: „Es gibt nur einen Verlierer“

Bei der SPÖ hängt der Haussegen zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und dem burgendländischen SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil schief. Der steirische SPÖ-Chef Anton Lang will die Diskussion nun aus der Öffentlichkeit bringen, der Leobener Bürgermeister fordert eine Klausur.

Der Streit zwischen SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil schwelt bereits seit Langem, nun scheint er endgültig offen auszubrechen: Nachdem Rendi-Wagner Doskozil am Montag „unehrlich“ und „sehr inkonsequent“ genannt hatte, bezeichnete Doskozil die Vorwürfe am Dienstag als „Beflegelung“ – mehr dazu in Offener Clinch in SPÖ (news.ORF.at).

Muchitsch: „Wir schwächen uns selbst“

Am Mittwoch meldete sich auch der steirische SPÖ-Sozialsprecher und Gewerkschafter Josef Muchitsch zu Wort: Auf Ö1 meinte er, die beiden sollten sich aussprechen und ihm würden Kandidaten fehlen, die den Mut hätten, als SPÖ-Chef anzutreten.

Wallner fordert Klausur zur Ablöse-Frage

Dem Leobener SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner zufolge sei es Zeit für eine interne Klausur, in der abzuklären sei, ob Rendi Wagner die richtige Spitzenkandidatin für die nächste Nationalratswahl sei: „Ich glaube, man muss das mit Anstand machen und muss allen die Möglichkeit geben, das Gesicht zu wahren. Und ich denke mir, es gibt Autoritäten in der SPÖ, die ind er Lage sind, aus dieser verworrenen Situation die SPÖ hinauszuführen. Wir wollen einfach endlich wieder einmal eine Nationalratswahl zu gewinnen.“

Lang: „Debatte gehört in die Gremien“

Der steirische SPÖ-Chef Anton Lang will in den Reigen nicht einstimmen – er möchte die Diskussion weg aus der Öffentlichkeit bringen: „Diese Debatte, die jetzt geführt, gehört aus meiner Sicht in den Gremien geführt, im Bundesparteivorstand, im Bundesparteipräsidium, und dort werde ich dazu auch meine Meinung sagen. Ich werde mich nicht zu diesem Thema öffentlich äußern, weil ich glaube, es gibt nur einen Verlierer, und das ist die Sozialdemokratie.“

Ruhe solle einkehren, sagt Harald Bergmann, Bürgermeister von Knittelfeld, der sich erst am Donnerstag mit der Parteivorsitzenden ausgesöhnt hat, nach seiner offenen Kritik am SPÖ Bundesparteitag. Ähnlich sieht das der Grazer SPÖ-Vorsitzende Michael Ehmann, der Ende September selbst eine Wahl zu schlagen hat.

Streit „geschäftsschädigendes Verhalten“

Der parteiinterne Streit zwischen Rendi-Wagner Doskozil sorgt aber nicht nur bei SPÖ-Vertretern in den Bundesländern für Unverständnis, sondern auch bei Beobachtern: Der Politologe Peter Filzmaier etwa ortete gegenüber ORF.at „geschäftsschädigendes Verhalten“ – mehr dazu in Streit „geschäftsschädigendes Verhalten“ (news.ORF.at).