Dürre – trockenes Feld
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Landwirtschaft

Neue Strategien gegen Trockenheit und Hitze

Die anhaltende Hitze und Trockenheit macht der Landwirtschaft stark zu schaffen. Nun werden neue Strategien entwickelt: Mit gezieltem Humusaufbau sollen Böden künftig etwa mehr Wasser speichern können.

Ob Unwetter und Starkregen einerseits, Hitze und Dürre andererseits – die Landwirtschaft hat wegen des Klimawandels, aber auch wegen der zunehmenden Verbauung von Grünflächen, mit Problemen zu kämpfen – mehr dazu in Hitze wird für Mais und Grünland zum Problem.

Humusaufbau soll Böden aufnahmefähiger machen

Viele Böden können nur noch wenig Wasser aufnehmen; regnet es, fließt das Wasser rasch ab, kommt aber nicht in die tieferen Erdschichten. Um Ackerflächen und Wiesen wieder aufnahmefähiger zu machen, setzen viele Bauern jetzt auf gezielten Humusaufbau: Damit könne der Boden pro Regen mehr Wasser speichern.

Insgesamt rund 100 Landwirte probieren es bereits aus, so Arno Mayer, Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer: „Wir machen vor allem mit Zwischenfrüchten, dass wir sofort nach der Getreideernte Begrünungsmischungen anbauen, das hilft auch den Bienen und den Insekten, dass sie dann wieder Nahrung finden. Und diese Begrünungen kühlen auch den Boden, sodass dann die Regenwürmer perfekte Arbeitsbedingungen vorfinden, dass sie Humus aufbauen können.“

Pro Hektar 20.000 Liter mehr Wasser im Boden

Vier Humusberater unterstützen die Landwirte dabei und messen das Wasseraufnahmevermögen des Bodens: „Und wir sehen, dass man innerhalb eines Jahres mit den geeigneten Maßnahmen das Wasserspeichervermögen von einem Quadratmeter Boden um bis zu zwei Liter erhöhen kann. Das heißt dann, dass mit jedem Regen auf einem Hektar Acker 20.000 Liter mehr Wasser gespeichert werden können.“

Trifft „nicht mehr nur eine Minderheit“

Auch Gottfried Kirchengast vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Uni Graz sieht den gezielten Humusaufbau als notwendige Maßnahme an, „dass genau dadurch die Böden wieder robuster werden, wenn man so eine regenerativere Landwirtschaft macht. Das wird zunehmend nicht mehr nur eine Minderheit von Landwirten betreffen, sondern es wird wichtig sein, dass die Landwirtschaft generell stärker auf Wasserspeicherfähigkeit, auf Kohlenstoffspeicherfähigkeit bei der Boden- und Landbewirtschaftung Wert legt.“ Eine klimarobustere Landwirtschaft biete zudem Schutz vor Erosion und letztlich mehr Erträge.