Schloss Eggenberg
APA/UNIVERSALMUSEUM JOANNEUM/ZEP
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Kultur

Joanneum stellt Bäume im Schlosspark Eggenberg vor

Von der Blutbuche über den Gingko bis zum Tulpenbaum: Eine neue Broschüre des Universalmuseum Joanneum stellt die vielfältigen Arten im Baumbestand des Schlosses in Graz-Eggenberg vor.

„Bäume im Eggenberger Park“ nennt sich die Broschüre, in der 18 verschiedene Arten näher erläutert und auf einer Karte verzeichnet sind, damit sie in dem 18 Hektar großen Areal von Interessierten auch gefunden werden; beschrieben werden von Barbara Kaiser, der Leiterin des Schlosses, aber nicht nur die Pflanzen, sondern auch ihre Bedeutungen in Geschichte und Mythologie.

Heimisches und Exotisches

Seit dem Bau des Schlosses im 17. Jahrhundert wurde der Park immer wieder umgestaltet und dem Zeitgeschmack etwas angepasst. Die Auswahl der Bäume folgte genauen Regeln: So wurden als Solitäre meist Eiche, Blutbuche, Kiefer und Fichte gesetzt und besonders im 19. Jahrhundert als patriotisches Zeichen inszeniert.

Forscher brachten aber auch unbekannte Baumarten nach Graz, die dann im Schlosspark präsentiert werden konnten. Dabei waren vor allem Gehölze beliebt, die durch attraktive Blüten, Herbstfärbung, Laub oder Rinde auffallen, so etwa Tulpenbaum, Trompetenbaum, Platane oder Gleditschie, der sogenannte Lederhülsenbaum.

Broschürentipp:

„Park und Gärten – Bäume“: Die Texte stammen von Barbara Kaiser, die Fachberatung übernahmen Dominik Haidenschuster und Stefan Fahrnberger. Die Broschüre ist an der Kassa und im Shop von Schloss Eggenberg um zwei Euro erhältlich.

Der Park als Landschaftsgemälde

Ein Teil des ehemaligen Baumbestandes ist immer noch vorhanden, einzelne Arten wie Ulmen, Fichten, Eschen oder der im Biedermeier hochgeschätzte Götterbaum sind aber Pflanzenkrankheiten zum Opfer gefallen. Eine riesige Blutbuche direkt beim Schloss, gepflanzt 1832, musste nach Sturmschäden im Jahr 2019 schließlich entfernt werden. Laut Baumbroschüre gibt es aber immer noch zwei dieser prachtvoll dunkelroten Exemplare auf dem Gelände.

Zu den interessantesten Gehölzen im Park zählt aber auch eine Gruppe von 1832 gepflanzten Weymouth-Kiefern (Stroben), die eine besonders auffallende Form aufweisen: Mit säulenförmigen Stämmen und weit ausladenden, fast rechtwinkelig abgehenden Ästen unterscheidet sich die Strobe von den anderen Koniferen im Landschaftsgarten. Die Nadeln sind etwa 15 Zentimeter lang, weich und biegsam. Eine Besonderheit der Eggenberger Weymouth-Kiefern sind die weit auslegenden Seitenwurzeln, die an der Erdoberfläche zum Vorschein kommen. Auffallend ist auch der sogenannte Taschentuchbaum, der seine großen, cremeweißen Hochblätter wie Taschentücher im Wind flattern lässt.

Mithilfe der Broschüre erschließen sich die Besonderheiten dieses geschützten Gartendenkmals und ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern, den Park als Landschaftsgemälde zu erleben.