Stromanschluß bei E-Auto
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Wirtschaft

Steirische IV übt Kritik an E-Auto-Vorstoß

Dass Österreich früher als von der EU-Kommission vorgeschlagen nur noch emissionsfreie Neuwagen zulassen will, stößt bei der steirischen Industriellenvereinigung auf Ablehnung – diese Art des „Gold Platings“ koste Arbeitsplätze und schütze das Klima nicht.

Gold-Plating:

EU-Richtlinien werden von der Europäischen Union als Mindeststandard vorgegeben. Nehmen Nationen Erweiterungen vor, spricht man von „Gold Plating“ (engl. vergolden).

Vor drei Tagen hat die EU-Kommission in Brüssel einen Vorschlag präsentiert, der vorsieht, dass in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden sollen. Der österreichische Plan sieht das schon für 2030 vor, so Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) bei der Präsentation am Freitag – mehr dazu in news.ORF.at (16.7.2021).

In einer Aussendung übt die steirische Industriellenvereinigung am Samstag heftige Kritik – dieses „Gold Plating“, koste Arbeitsplätze und schütze das Klima nicht: „Dem Weltklima ist definitiv mit einer überambitionierten, arbeitsplatzgefährdenden Vorreiterrolle Österreichs nicht geholfen. Statt durch neue Verbote und durch überambitionierte Zeitpläne sollte weitsichtige Klimapolitik daran erkennbar sein, dass sie Innovation als einzige Lösung im Kampf gegen den Klimawandel versteht“, so IV-Geschäftsführer Gernot Pagger.

Riskante Ausrichtung

Mehr als 180.000 Arbeitsplätze österreichweit hängen von der Automobilwirtschaft ab, die sich laut Gewesslers Plänen primär dem elektrischen Antrieb widmen soll: „Bevorzugt die Politik eine bestimmte Technologie – und damit die Ausrichtung einer ganzen, noch dazu derart relevanten Branche – ist das volkswirtschaftlich überaus risikoreich und innovationshemmend“, so Pagger – für Unternehmen sei es gerade in Zeiten des Wandels die unattraktivste Variante, alles auf eine Karte zu setzen.

Darüber hinaus handle es sich bei der Elektromobilität um eine Technologie, in der die bestehenden europäischen und österreichischen Stärken nicht ausreichend zu Geltung kommen können und deren ökologischer Gesamteffekt ungewiss sei, so Pagger.