Der Bischof gibt den Bischof
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Kultur

Wilhelm Krautwaschl gibt den Bischof

Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl erobert die Bühne und spielt – einen Bischof. Sein Auftritt im Stück „Don Camillo und Peppone“ bei den Schlossfestspielen Piber brachte viel Applaus und Zuspruch.

Was liegt näher, als den Bischof im legendären Bühnenstück „Don Camillo“ mit einem echten Bischof zu besetzen? Das Theater Absolut traute sich zu fragen – und zur großen Überraschung sate das steirische Kirchenoberhaupt spontan zu. „Wir haben ein wenig Ehrfurcht gehabt, das gebe ich schon zu, vor dem Termin, und wir waren alle sehr überrascht. Wir sind natürlich extrem glücklich, extrem dankbar, dass das funktioniert hat – und vor allem für den guten Zweck“, so Theater-Obmann Georg Ofner.

Der Bischof gibt den Bischof
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Die Rolle eines residierten Bischofs ist Wilhelm Krautwaschl vertraut, nicht jedoch aber das Schauspielen mit viel Text lernen und noch mehr Lampenfieber: „Ich hoffe, dass ich nicht zu viel in meiner üblichen Geschichte bin und zu predigten beginne, das darf nicht passieren. Die Profis sind die Schauspieler, und die müssen sich auf mich einstellen, wenn ich gach irgendetwas verkehrt mache. Ich hoffe nur, dass ich nicht zu viele Leute im Publikum kenne, weil dann bekomme ich eher Lampenfieber, als wenn die Leute fremd sind, aber schauen wir.“

Begeisterung bei Schauspielern und Publikum

Kein Patzer, kein Hänger, kein Versprecher: Der Bischof spielt sich in den siebenten Himmel, befeuert vom Szenenapplaus und der Bewunderung aller Schauspieler. „Wir waren wirklich von der ersten Probe an begeistert von ihm – er macht so seine kleine Eigenheiten, die man von ihm kennt, aber die ihn unglaublich sympathisch machen, und ja, wir freuen uns wahnsinnig, dass er dabei ist“, sagt Schauspielerin Agnes Redl.

Bischof Krautwaschl spielt Theater

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl war bei den Schlossfestspielen Piber in der Weststeiermark als Streitschlichter zu erleben. Und zwar im Rahmen des heurigen Sommertheater-Projekts „Don Camillo und Peppone“.

Auch das Publikum zeigt sich begeistert von dem Auftritt des Bischofs – er selbst muss sich aber erst gewöhnen: „Hat man auch nicht alle Tage, der Applaus ist eher der ganzen Truppe zu spenden, weil sie es mit mir ausgehalten haben.“ Die Einnahmen der Premierenfeier von rund 4.000 Euro kommen bedürftigen Familien in der Region zugute. Den Bischof als Bischof live erleben kann man dann noch bis zum 21. August, jeden Freitag und Samstag in Piber.