Zugunfall Murtalbahn
APA/Mike Vogel
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Chronik

Murtalbahn-Unfall: Bergungskonzept steht

Nach dem Zugunfall der Murtalbahn am 9. Juli an der Landesgrenze Steiermark-Salzburg ist nun bekannt, wie der Triebwagen geborgen werden soll. Das 32 Tonnen schwere Fahrzeug soll mit einem mobilen Schwerlast-Raupenkran aus dem Fluss gehoben werden.

Wie die Steiermarkbahn (StB) am Donnerstag in einer Aussendung informierte, soll der Triebwagen dabei über eine Distanz von rund 60 Metern angehoben, über die Mur geschwenkt und auf einen Schwerlasttransporter verladen werden.

Umfangreiche Vorarbeiten vor Bergung notwendig

Allerdings seien vor der Bergung noch umfangreiche Vorarbeiten an der Aufstellfläche notwendig, um eine für den Raupenkran notwendige Zufahrt und die Tragfähigkeit des Untergrundes zu gewährleisten. In den nächsten Tagen werden dazu Sachverständige den Boden untersuchen und Proben durchführen. Danach erfolgt die Errichtung der Zufahrt.

Ein Zeitpunkt für die Bergung steht noch nicht fest, bei der Steiermarkbahn rechnete man aber abhängig von den Ergebnissen aus den Prüfungen, dem Vorliegen der erforderlichen Genehmigungen und der Wettersituation von einem Termin in etwa zwei Wochen. Bis dahin soll auch sichergestellt werden, dass keine Umweltgefahr von dem mit Diesel betriebenen Zugfahrzeug ausgeht.

Murtalbahn entgleiste und stürzte in Fluss

Vor dem Zugsunglück zwischen Predlitz und Kendlbruck dürfte ein Baum aufgrund eines Gewitters und des nächtlichen Starkregens von der Böschung auf die Gleise gestürzt sein. Der Fahrer des Triebfahrzeugs konnte trotz Notbremsung einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern – mehr dazu in 17 Verletzte bei Zugsunglück: Waggon in der Mur(9.7.2021) und Nach Murtalbahn-Unfall: Warten auf Bergung. Der Zug entgleiste und stürzte über den rund fünf Meter hohen Bahndamm in die daneben fließende Mur. Dort kam der Wagen auf der Seite liegend im Wasser zum Stillstand. Die beiden anderen Waggons blieben auf den Schienen stehen.

Der Unfall ging den Umständen entsprechend glimpflich aus: Die 15 bis 20 Schüler, die im abgestürzten Triebwagen saßen und auf dem Weg zur Zeugnisverteilung waren, konnten sich mit Hilfe des Lokführers und mit gegenseitiger Unterstützung über den Hinterausgang ans Ufer retten. Laut Rotem Kreuz wurden 17 Personen verletzt, neun davon mussten im Spital behandelt werden. Das Ereignis löste auch eine politische Diskussion rund um den Erhalt der Murtalbahn aus – mehr dazu in Politischer Schlagabtausch um Murtalbahn(19.7.2021).