Die falschen Polizisten sprechen oft bundesdeutsches Hochdeutsch – haben also einen Dialekt aus dem deutschen Staatsgebiet und das sei bei echten Polizisten sehr selten der Fall, erklärt Polizeisprecher Markus Lamb: „Das geben fast alle bisherigen Opfer in ihrer Einvernahme an, dass das im Nachhinein betrachtet sehr auffällig vorkommt und es wäre natürlich wirklich ein Alarmsignal für betroffene Personen, wenn er österreichischer Polizist sich im bundesdeutschen Dialekt meldet.“
Mit Handy am Ohr beim Bankschalter als Alarmsignal
Ein weiteres Alarmsignal sei, wenn ältere Personen mit dem Handy am Ohr in Taxis steigen und etwa in Bankinstitute fahren, denn die Betrüger üben einen hohen Druck aus und versuchen das Gespräch auf keinen Fall zu beenden, bis das Geld abgeholt wurde. „Hier sollten wirklich die Alarmglocken auch für das Umfeld läuten, wenn man beispielsweise im Bereich des Taxis, im Bereich öffentlicher Verkehrsmittel oder vor allem im Bereich von einem Bank Institut Personen mehr oder weniger beim Abheben von Geld mit dem Telefon am Ohr sieht“, so Lamb.
Opfer gezielt ausgesucht
Organisiert werden solche Betrugsmaschen in Call-Centern – die oft Telefonbücher gezielt nach Festnetznummern und eher bei älteren Menschen üblichen Vornamen durchsuchen. Und dabei nehmen sie auch oft Bezug auf echte Unfälle, die sie im Internet recherchieren, so Lamb: „Genau solche Ereignisse – große Schadensereignisse oder Ereignisse mit mehreren Beteiligten, werden von den Tätern offenbar im Internet erforscht und werden dann gezielt genutzt, um in den jeweiligen Regionen auch Opfer zu finden – dort anzurufen und sie ja im schlechtesten Fall um deren Vermögen zu bringen.“
Deshalb häufen sich auch oft regional solche Betrugswellen wie zuletzt im Raum Graz – mehr dazu in Falsche Polzisten: Weitere Betrugsversuche (24.7.2021) und Falsche Polizisten: Frau schwer betrogen(22.7.2021). Die Polizei stellt zudem einmal mehr fest: Ein Polizist würde niemals Wertgegenstände einsammeln oder Kautionen verlangen und abholen.