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Wirtschaft

Onlinehandel verzeichnet Rekordumsätze

Ein paar Klicks und der Einkauf ist erledigt und wird direkt vor die eigene Haustür geliefert. Während der CoV-Lockdowns haben viele Steirer die ersten Online-Shopping-Erfahrungen gemacht – aber auch jetzt boomt der Onlinehandel.

Erstmals sind im Vorjahr in Österreich mehr als acht Milliarden Euro im Onlinehandel ausgegeben worden. Die CoV-Pandemie wirkte als Beschleuniger, bestätigt man auch in Graz bei Unito, einem Mitglied der deutschen Otto-Gruppe: „Wir haben im letzten Jahr einen Rekordumsatz gemacht von 423 Millionen Euro und ein Plus von 20 Prozent. Noch intensiver war der Zuwachs an Neukunden: plus 55 Prozent“, sagt der Onlinehändler und Vizepräsident des österreichischen Handelsverbands, Harald Gutschi.

„Digitales Erdbeben“

Gutschi rechnet damit, dass in Österreich 2030 bereits jeder zweite Euro online ausgegeben wird. Der Anteil am gesamten Handelsvolumen liege bereits jetzt bei rund 20 Prozent, so Gutschi: „Was wir erlebt haben, ist ein digitaler Arschtritt, ein digitales Erdbeben. Unsere KundInnen haben ihr Verhalten verändert. Sie shoppen online, haben die Vorteile kennengelernt. Und da gibt es Umfragen der WU Wien, wo 98 Prozent der KundInnen sagen, sie werden auch ihr Verhalten in Zukunft nicht ändern.“

Verändern bzw. erweitern müsse sich der Handel – so hat auch die OTTO-Group 2019 das Versand-Geschäft über dicke Kataloge aufgegeben. Das Internet liege im Fokus und ebenso die Nachhaltigkeit, betont Nachhaltigkeitsbeauftragter Georg Glinz: „Wenn hunderte KonsumentInnen im stationären Handel einkaufen würden, dann tuen sie das nach wie vor zu einem Großteil mit ihrem eigenen Pkw. Und so entstehen im Online-Handel tatsächlich weniger C02-Emission – bis zu minus 35 Prozent.“

Versandlogistik als Umweltsünder

Die Zustellung ist auch der größte CO2-Posten bei dem Onlinehändler. Bei rund vier Millionen Paketen jährlich gehe es um 700 Tonnen Co2, die über die Versandlogistik verursacht werden, so Glinz. „Das ist aber bereits über 70 Prozent weniger als beispielsweise noch vor zehn Jahren.“ Bis 2030 will das Unternehmen klimaneutral werden – unter anderem mithilfe von E-Mobilität.