Chronik

Messer-Angreifer von Polizei angeschossen: Lebensgefahr

In der Nacht auf Dienstag hat ein Mann in Graz Polizisten mit zwei Messern attackiert. Der 44-jährige Angreifer war letztlich nur durch Schüsse zu stoppen und wurde lebensgefährlich verletzt.

Kurz vor 2.00 Uhr wurden Polizisten aufgrund eines familiären Streits zur Wohnung eines Paares gerufen – die 41-Jährige hatte zuvor telefonisch bei der Polizei Anzeige erstattet.

Polizisten mit zwei Messern attackiert

Zwei Polizisten trafen kurz darauf im Stiegenhaus des Mehrparteienhauses im Grazer Bezirk Gries auf den gebürtigen Bosnier, sagt Polizeisprecher Fritz Grundnig: „Als sie in diesem Wohnhaus angekommen sind, ist ihnen der 44-Jährige bereits mit zwei Messern in die Händen entgegen gekommen und hat die Beamten bedroht. Die Kollegen haben ihn aufgefordert, die Messer niederzulegen, dem ist er aber nicht nachgekommen und hat die Beamten attackiert – daraufhin haben die Kollegen von der Schusswaffe Gebrauch machen müssen und haben den 44-Jährigen mit mehreren Schüssen getroffen.“

Zustand stabil

Dabei erlitt der 44-Jährige lebensgefährliche Verletzungen. Zwei Polizei-Sanitäter leisteten bis zum Eintreffen des Notarztes sofort Erste Hilfe; anschließend wurde der Mann vom Roten Kreuz ins LKH Graz eingeliefert; sein Zustand ist stabil: „Er ist noch in der Nacht notoperiert worden, der Zustand ist laut Ärzten stabil, er ist aber noch in der Intensivstation“, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Die 41-Jährige, die sich in einem Zimmer in der Wohnung eingesperrt hatte, blieb unverletzt.

Ermittlungen gegen Polizeibeamten aufgenommen

Das Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen, und wie bei derartigen Fällen üblich, übernehmen Ermittler aus Oberösterreich die kriminalistische Arbeit hinsichtlich des Schusswaffengebrauches ihrer Kollegen. Gegen die Beamten wird nun wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung ermittelt.

Polizei geht von Tötungsabsicht des Angreifers aus

Gegen den Angreifer selbst wird wegen Mordverdachts ermittelt, da „dieser Mann mit Messern auf die Beamten losgegangen ist, offenbar um sie zu töten – also wenn zwei Messer verwendet werden, kann man von einer Tötungsabsicht ausgehen. Letztendlich wird das aber die Staatsanwaltschaft klären müssen“, so Grundnig.

Diese hat mittlerweile auch einen ballistischen Gutachter beigezogen – er soll nun klären, wie oft und aus welcher Richtung die Schüsse abgegeben wurden. Das Gutachten soll unter anderem Aufschluss darüber geben, ob die Beamten tatsächlich in Notwehr gehandelt haben.