Seit 40 Jahren versucht die steirische Caritas in den beiden Schwerpunktländern Südsudan und Burundi schlimmste Not zu lindern. Nach Jahren des Rückgangs sei die Zahl der Hungernden weltweit auf 690 Mio. gestiegen, so die Verantwortlichen am Dienstag.
Vor diesem dramatischen Hintergrund rufen sie zur heurigen Augustsammlung auf, sagt Caritasdirektor Herbert Beiglböck: „In Afrika habe ich gesehen, wie unterschiedlich diese eine Welt ist, wie groß die Ungleichheiten sind. Und die Augustsammlung der Caritas ist ein Versuch, ein Beitrag, dass diese Ungleichheit geringer wird, dass wir mehr Gleichheit, mehr Gerechtigkeit schaffen.“
Mit Mikrokrediten zur eigenen Landwirtschaft
Mit den Spendenerlösen will man einerseits schlimmste Not lindern, aber auch neue Wege der Hilfe beschreiten. Mikrokredite, eine Idee, die mit dem südsteirischen Edelessig-Produzenten Alois Gölles entwickelt wurde. „Wir glauben, dass da vielen geholfen ist. Wir haben das auch in einigen Fällen schon erlebt. Zum Beispiel auch jetzt bei unserer Reise im Südsudan, wo junge Leute zuerst mit einer Ziege begonnen haben und jetzt schon ein kleines landwirtschaftliches Anwesen haben“, so Gölles.
Sein Unternehmen unterstützt die Aktion auch mit einem Euro jeder seiner verkauften Essigflaschen. Vor allem junge Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihr Leben als Jungunternehmer – selbst in die Hand zu nehmen.
Unterstützung durch lokale Mentoren
Lokale Mentoren helfen dabei mit, sagt die Leiterin Auslandshilfe der Caritas Steiermark, Brigitte Kroutil-Krenn: „die selber schon Erfahrungen haben, die schon selbst vielleicht Erfolg hatten, vor Ort.“ So werden die jungen Menschen etwa dabei begleitet, ein Bankkonto zu eröffnen und sie werden dabei unterstützt die eigene Idee umzusetzen, so Kroutil-Krenn.
Eingeläutet wird die heurige Augustsammlung mit einem landesweiten Kirchenläuten kommenden Freitag um 15.00 Uhr. Erstmals wird diesmal auch die Liesl auf dem Grazer Schlossberg miterklingen.