Vor 15 Jahren übernahm das Land Steiermark die Tierwelt Herberstein – seither konnte die jährliche Besucherzahl auf mehr als 250.000 stark gesteigert werden. Nun soll die Steirische Landestiergarten GmbH als 100-Prozent-Tochter ins Universalmuseum Joanneum eingegliedert werden.
„Win-Win-Situation“
Die Stichworte bei der Präsentation der Pläne am Donnerstag lauteten Synergie und Win-Win-Situation: „Das Ticketing und auch im Marketingbereich, die Kooperations- und Sponsorenpartner, da sind wir ja ziemlich ident, insofern wird das schon sehr gut funktionieren“, sagte etwa Doris Wolkner-Steinberger von der Tierwelt Herberstein, und Alexia Getzinger vom Universalmuseum Joanneum ergänzte: „Die wissenschaftliche Zusammenarbeit ist etwas ganz Wesentliches, ich sehe aber natürlich auch Synergien im Bereich Ausbau des gemeinsamen Netzwerkes.“
Lückenschluss in der Oststeiermark
Derzeit laufen die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Prüfungen der Eingliederung. Im September will die Landesregierung den entsprechenden Beschluss fassen, und spätestens mit 1. Jänner 2022 soll der formale Prozess abgeschlossen sein, meint Kulturlandesrat Christopher Drexler (ÖVP): „Wir schließen damit eine Lücke: Die Oststeiermark war die einzige Region, wo das landeseigene Museum keinen Standort betrieben hat – das ändert sich nun.“
Tierwelt Herberstein wird Teil des Joanneums
Die Tierwelt Herberstein wird ins Universalmuseum Joanneum eingegliedert. Von Seiten der Politik erhofft man sich durch diesen Schritt Vorteile bei Marketing, Ticketverkauf und Forschung.
Die Zuständigkeit für die Tierwelt wechselt damit vom Tourismusressort in das Kulturressort des Landes, so Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP): „Es ist für die Organisation viel besser, in dieser größeren Einheit tätig zu sein, als als Einzelkämpfer am Markt unterwegs zu sein. Viele internationale Beispiele zeigen, dass das eine optimale Synergie ist.“
Besuchermagnet, aber keine „Cash-Cow“
Für die rund 50 Mitarbeiter der Tierwelt Herberstein werde sich vorerst nichts ändern, Besuchern will man unter anderem billigere Kombi-Tickets anbieten können. Mit der Eingliederung der Tierwelt Herberstein werde das Universalmuseum Joanneum um einen Besuchermagneten reicher, so Drexler, dennoch werde keine „Cash-Cow“ eingliedert: Das Land Steiermark trägt jährlich zur Abgangsdeckung bei, hielt Drexler fest. So flossen zuletzt 750.000 Euro vonseiten des Landes in die oststeirische Erlebniswelt, so Eibinger-Miedl.