Bild zeigt drei Ampullen mit verschiedenen Impfstoffen gegen Covid-19.
APA/AFP/Thomas Kienzle
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Steiermark impft

Impfquote mit Aktionen „nah an Bürgern“ heben

Mangels Impfwilliger hat das Impftempo in der Steiermark deutlich nachgelassen – nun will man die Quote mit Aktionen „nah an den Bürgern“ heben.

Impfkoordinator Michael Koren schilderte am Freitag, dass in der Steiermark nun rund 1,3 Millionen Immunisierungen verabreicht wurden, davon rund 741.000 Erststiche. 59,5 Prozent der Gesamtbevölkerung haben zumindest einen Stich erhalten, 48 Prozent sind vollimmunisiert.

„Herdenimmunität so unmöglich zu erreichen“

Sorgen mache, dass die Erstimpfungsrate nun deutlich zurückgehe: „Laut einer Gallup-Umfrage sind 23 Prozent strikt gegen eine Impfung. Die Herdenimmunität ist so in Österreich unmöglich zu erreichen“, bedauerte Landesamtsdirektor-Stellvertreter Wolfgang Wlattnig. Nicht einmal 65 Prozent seien ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar, ist er sich sicher.

„Äußere Druckmomente“

„Wir werden die Impfquote dennoch langsam weiter erhöhen können“, sagte er weiter und nannte zahlreiche kleinere Aktionen in Gemeinden, bei Sportverbänden oder von der Caritas sowie die „freien Impftage“ ohne Termin. Für eine deutliche Steigerung fehlen nach Ansicht von Wlattnig „äußere Druckmomente“ wie etwa ein gefährlicheres Infektionsgeschehen oder die Voraussetzung einer Impfung beim Zutritt in gewisse Räume – mehr dazu in Steiermark erreicht Plafond bei Erstimpfungen (23.7.2021).

„Freie Impftage“ werden gut angenommen

Recht gut werden die „freien Impftage“ angenommen, weshalb auch am 7. August wieder das Angebot einer spontanen Impfung ohne Anmeldung in allen 20 Impfstraßen des Landes besteht. Die Vakzine von Moderna und Johnson & Johnson werden zur Verfügung stehen – mehr dazu in Wieder Impftag in der ganzen Steiermark.

Harald Eitner, zuständig für die Impfstraßen-Organisation, erklärte, dass man aus den vergangenen „freien Impftagen“ gelernt habe: „Wir wollen überlange Warteschlangen vermeiden. Deswegen werden wir Nummernzettel ausgeben und zwar nur so viele, wie Impfstoff zur Verfügung steht. Alle, die keinen Nummerzettel mehr erhalten, wissen, dass sie sich nicht anstellen brauchen. Mit dieser organisatorischen Maßnahme wollen wir Unerfreulichkeiten vermeiden.“

Gratis PCR-Tests an allen Landes-Teststraßen

Eitner sagte am Freitag auch, dass ab sofort nun an allen 27 Teststandorten – Eisenerz und Mariazell kamen am Freitag noch dazu – auch gratis PCR-Tests möglich sind – mehr dazu in Land rollt kostenlose PCR-Tests aus (22.7.2021). Die Testbusse, die monatelang entlegene Gemeinden angefahren und dort Tests an Ort und Stelle angeboten haben, sind ab August außer Betrieb: Sie seien früher „eine zwingende Notwendigkeit“ gewesen, waren aber finanziell mit hohem Aufwand verbunden. Durch die Selbsttests unter Aufsicht bei Gemeinden und wegen der Impfungen seien die Busse nun nicht mehr notwendig.

Die Steiermark wappnet sich auch schon für den dritten Stich, doch selbst der Bund wisse noch nicht, ob dieser nach sechs oder neun Monaten nötig sei – jedenfalls werden die Impfstraßen des Landes auch im September, Oktober und darüber hinaus benötigt; unklar sei aber, ob alle 20 Standorte gebraucht werden, so Koren.