Chronik

Unwetternacht: Enorme Schäden

Über dem Großraum Graz sind in der Nacht auf Samstag heftige Hagelgewitter niedergegangen – die Regenmengen sind historisch; die Schäden in und um die Landeshauptstadt herum enorm.

In der schwül-heiß-aufgeladenen Luft entluden sich Freitagnachmittag einige große Gewitterzellen über der Steiermark – betroffen war diesmal vor allem der Raum Graz. Neben Sturmböen waren auch Hagelkörner dabei. Messstellen verzeichneten teilweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter, an manchen Messstellen wurden bis zu 160 Liter gemessen.

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Auswirkungen des Unwetters
APA/BF GRAZ
Auswirkungen des Unwetters
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Auswirkungen des Unwetters
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Auswirkungen des Unwetters
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Hagel über Graz
Katrin Galle/ZiB

Innerhalb weniger Stunden regnete es etwa bei der Messstelle Universität über 110 Liter pro Quadratmeter. Das ist an dieser Stelle ein neuer Regenrekord für Juli – der bisherige Juli-Tagesrekord lag bei 105 Litern pro Quadratmeter und stammte aus dem Jahr 1938. Im Bezirk Andritz regnete es sogar noch mehr.

Das viele Wasser brachte die Grazer Kanalisation an ihre Grenzen und stellenweise auch darüber hinaus, viele Keller stehen unter Wasser. Die Stadt Graz rief dazu auf, Straßen und Keller zu meiden, die Berufsfeuerwehr wiederum meldete über 200 Einsätze innerhalb weniger Stunden.

Im Innenhof eines Mehrparteienhauses wurde ein Baum umgerissen, er stürzte auf das Gebäude: Dabei wurden laut Polizei das Dach, die Gebäudefront, drei Balkone und mehrere Fenster beschädigt. Teile des Blechdaches stürzten dann auch auf die Floßlendstraße, und es drohten weitere Dachteile herabzustürzen, weswegen die Straße gesperrt werden musste. Verletzt wurde niemand.

Feuerwehren im Dauereinsatz

Am Grazer Hasnerplatz fiel ein Baum um, riss eine Stromleitung mit und kam quer über die Fahrbahn zu liegen. Einige geparkte Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Baum wurde zwar zu einem Gutteil von der Feuerwehr entfernt, eine Teilsperre im Bereich Hasnerplatz bleibe aber aufrecht. Die Grabenstraße hatte gegen 21.15 Uhr für etwa eine Stunde wegen Überschwemmung gesperrt werden müssen.

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Unwetter über Graz
APA/ERWIN SCHERIAU
Unwetter über Graz
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Unwetter über Graz
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Unwetter über Graz
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Unwetter über Graz
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Hagel über Graz
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Unwetter über Graz
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Die Polizei war Samstagfrüh mit dem Hubschrauber in der Luft, um weitere Schäden von oben zu orten. Dabei waren vor allem im Norden von Graz einige kleinere Murenabgänge festzustellen.
Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz: Neben der Landeshauptstadt konzentrierten sich die Einsätze auch auf die Gemeinden südlich und östlich von Graz, wo ebenfalls zahlreiche Bäume umgeknickt waren.

Überschwemmte Unterführung in Judendorf

Betroffen war aber auch der Bezirk Graz-Umgebung: In Judendorf mussten in einer überfluteten Unterführung drei Menschen aus ihren Autos gerettet werden.

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87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl
87 Frau/Mann mussten – neben anfangs Baumbergungen und später zahlreichen überfluteten Unterführungen, Tiefgaragen und Kellern – in der Unterführung Raach insgesamt drei Menschen aus bzw. vom Dach der dort liegen gebliebenen Fahrzeugen befreien.
Robert Tauschmann, Robert Pertzl

Bei der Judendorferstraße, auf Höhe der Autobahnunterführung Richtung Judendorf-Straßengel, im Norden von Graz waren insgesamt rund 30 Fahrzeuge auf der überschwemmten Straße stecken geblieben. Die meisten Pkw konnten von den Lenkern selbst und mit Hilfe der Feuerwehr und des ÖAMTC befreit werden.

Blitz schlug in Hackschnitzelanlage ein

In Gratkorn nördlich von Graz schlug ein Blitz in eine Hackschnitzelanlage ein. Die Bewohner hörten zunächst einen lauten Knall und bemerkten dann Brandgeruch. Die Feuerwehren Gratkorn und Gratwein löschten das Feuer.

Der Brandsachverständige stellte fest, dass ein Blitz in den Kamin der Heizungsanlage eingeschlagen und diesen zur Gänze abgerissen hatte; durch die Wucht kam es auch zu weiteren Beschädigungen im Bereich des Wohnhauses – verletzt wurde aber niemand.

A2: Hagel machte Weiterfahren unmöglich

Auf der Südautobahn ging zeitweise nichts mehr: Bei Mooskirchen etwa machte ein extremer Gewitterschauer mit Hagel ein Weiterfahren unmöglich. Im Raum Söding prasselten Hagelkörner mit bis zu drei Zentimeter Durchmesser herab.

Hagel in Graz-Wetzelsdorf

Auch in Graz-Wetzelsdorf gingen heftige Hagelschauer nieder.

In Vasoldsberg (Bezirk Graz-Umgebung) wurde gegen Mitternacht durch den Sturm ein Trampolin durch die Luft geschleudert; mehrere Fahrzeuge wurden beschädigt. In Vorau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurde setzte ein Blitzschlag einen Jagdhochstand in Brand. In weiterer Folge gerieten sechs Bäume ebenfalls in Brand. Nachbarn alarmierten die Feuerwehr. Der Hochstand wurde bei dem Vorfall vollkommen zerstört. An mehreren Fichten entstand starker Brandschaden.

Erneut Schäden nach schweren Gewittern

Auch über anderen Teilen Österreichs gingen Freitagnachmittag und -abend erneut starke Unwetter nieder: Starke Niederschläge, Hagel und Sturm forderten die Einsatzkräfte – mehr dazu in Erneut Schäden nach schweren Gewittern.