Fünf Grazer Kirchen wurden bisher überprüft – der Dom, die Stadtpfarrkirche, die Herz-Jesu-Kirche, die Leech- und die Mariatrosterkirche. Und schon bei der Begehung mit der Grazer Berufsfeuerwehr zeigte sich, dass jede Kirche in puncto Brandschutz ihre Tücken hat.
„Ein Beispiel wäre etwa die Leechkirche – da ist die Zugänglichkeit zum Löschen die Herausforderung. Historisch wertvoll sind dort die Kirchenfenster, wo es darum geht, dass sie im Brandfall nicht bersten und wo einfach die Feuerwehr hingeschaut hat, wie man diese Fenster schützen kann“, so die Krisenmanagerin der Diözese Graz Seckau, Elisabeth Lienhart.
Eigene Handbücher für Feuerwehr
Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden für die Feuerwehr eigene Handbücher erstellt – mit Lage- und Zufahrtsplänen, aber auch mit Fotos von wertvollen Reliquien, die im Ernstfall zuerst gerettet werden sollen.
Das sind pro Kirche immerhin bis zu zehn Objekte, „von einem Kelch über eine Statue, über ein Gemälde bis eben hin zu diesen Fenstern“, so Lienhart: „Eine Herausforderung ist zum Beispiel die Größe von Gemälden oder Altarbildern. Da reden wir von Dimensionen, die teilweise sechs bis acht Meter oder noch größer sein können.“
Neue Brandmeldeanlagen
Nur teilweise wurden in den Kirchen auch bauliche Brandschutzmaßnahmen getroffen, schildert der Baureferent der Diözese, Peter Grabner – etwa auf den Dachböden des Grazer Doms: „Das eine ist der Dachboden über das Presbyterium, das andere ist der Dachboden über das Langhaus, die eigentlich nur über eine Brandschutztür abgeschlossen werden konnten. Wir haben dann neue Leitungen durchgeführt und Brandschotte gebildet, sodass ein Übergreifen des Brandes von einem Abschnitt zum anderen erschwert wird.“
Neu sind im Dom auch die Brandmeldeanlagen, etwa bei der Kirchenorgel. Doch das war erst der Anfang: Bis Ende des Jahres soll der Brandschutz in fünf weiteren Grazer Kirchen erneuert werden.