Keller wurden überflutet – wie hier in Gnas
LFV/Franz Fink
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Wirtschaft

Unwetter-Schäden: Versicherungen am Zug

Die Unwetter am Wochenende haben vor allem in Graz überflutete Keller und Hagelschäden hinterlassen – die meisten Schäden sind von der Versicherung gedeckt, vor der Auszahlung müssen aber erst Sachverständige den Schaden begutachten.

Speziell im Norden und Osten von Graz haben die Unwetter eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Viele Keller sind noch immer feucht, Gartenanlagen zerstört oder Autos durch den Hagel beschädigt – mehr dazu in Unwetternacht: Enorme Schäden (30.7.2021).

Schaden großteils von Versicherung gedeckt

Nach den Aufräumarbeiten der Feuerwehren sind nun daher die Sachverständigen der Versicherungen am Zug, denn die meisten Schäden sind von der Haushaltsversicherung gedeckt, erklärt Klaus Scheitegel, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen: „Das heißt, was sich in der Wohnung befindet, ist sowieso versichert; was im allgemeinen Keller ist, ist auch mitversichert, der Schaden am Gebäude von der Gebäudeversicherung.“ Im KFZ-Bereich fallen Hagel-Unwetter unter die Kategorie „Elementarereignisse“ und sind sowohl von der Vollkasko, als auch der Teilkasko gedeckt.

Auswirkungen des Unwetters
APA/BF GRAZ

Scheitegel rät den Betroffenen daher, so schnell wie möglich telefonisch oder per Mail ihre zuständige Versicherung zu kontaktieren und auch gleich Fotos mitzuschicken und das würden derzeit auch viele tun, sagt Scheitegel: „Dann entscheiden wir sehr rasch: Muss ein Sachverständiger das vor Ort beurteilen oder geht es formlos.“

Dutzende Sachverständige in Graz unterwegs

Momentan seien alleine im Großraum Graz an die 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Begutachtung der Schäden beschäftigt sagt Klaus Scheitegel. Erst wenn sie den Schaden begutachtet und freigegeben haben, kann Ersatz geleistet werden. Begutachtet werden die Schäden in den nächsten je nach Priorität: „Es gibt Bereiche, wo ganze Tiefgaragen vollkommen überflutet sind, wo Keller vollkommen überflutet sind – da schauen wir, dass wir möglichst schnell einen Sachverständigen vor Ort hinbringen.“ Oberste Priorität habe dem Versicherungsexperten zufolge immer der Schutz des Gebäudes, erst dann folge das Inventar.

Auswirkungen des Unwetters
APA/BF GRAZ

Tariferhöhungen nicht auszuschließen

Außerdem wird Betroffenen nach Unwetterschäden auch geraten, die feuchten Räume richtig zu trocknen. Bei Bedarf auch professionell, denn sonst bestehe das Risiko, Folgeschäden an der Bausubstanz zu erleiden.

Die hohe Schadenslage trifft zwar auch die Versicherer finanziell schwer, man sei aber darauf vorbereitet gewesen, sagt Scheitegel. Für die Zukunft allerdings meint er: „Wenn diese Phänomene sich verstärken, dann werden in weiterer Fogle im Bereich der Sturmschaden-Prämie Prämienerhöhungen nicht ganz ausgeschlossen sein.“