Speziell im Norden und Osten von Graz haben die Unwetter eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Viele Keller sind noch immer feucht, Gartenanlagen zerstört oder Autos durch den Hagel beschädigt – mehr dazu in Unwetternacht: Enorme Schäden (30.7.2021).
Schaden großteils von Versicherung gedeckt
Nach den Aufräumarbeiten der Feuerwehren sind nun daher die Sachverständigen der Versicherungen am Zug, denn die meisten Schäden sind von der Haushaltsversicherung gedeckt, erklärt Klaus Scheitegel, Generaldirektor der Grazer Wechselseitigen: „Das heißt, was sich in der Wohnung befindet, ist sowieso versichert; was im allgemeinen Keller ist, ist auch mitversichert, der Schaden am Gebäude von der Gebäudeversicherung.“ Im KFZ-Bereich fallen Hagel-Unwetter unter die Kategorie „Elementarereignisse“ und sind sowohl von der Vollkasko, als auch der Teilkasko gedeckt.

Scheitegel rät den Betroffenen daher, so schnell wie möglich telefonisch oder per Mail ihre zuständige Versicherung zu kontaktieren und auch gleich Fotos mitzuschicken und das würden derzeit auch viele tun, sagt Scheitegel: „Dann entscheiden wir sehr rasch: Muss ein Sachverständiger das vor Ort beurteilen oder geht es formlos.“
Dutzende Sachverständige in Graz unterwegs
Momentan seien alleine im Großraum Graz an die 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Begutachtung der Schäden beschäftigt sagt Klaus Scheitegel. Erst wenn sie den Schaden begutachtet und freigegeben haben, kann Ersatz geleistet werden. Begutachtet werden die Schäden in den nächsten je nach Priorität: „Es gibt Bereiche, wo ganze Tiefgaragen vollkommen überflutet sind, wo Keller vollkommen überflutet sind – da schauen wir, dass wir möglichst schnell einen Sachverständigen vor Ort hinbringen.“ Oberste Priorität habe dem Versicherungsexperten zufolge immer der Schutz des Gebäudes, erst dann folge das Inventar.

Tariferhöhungen nicht auszuschließen
Außerdem wird Betroffenen nach Unwetterschäden auch geraten, die feuchten Räume richtig zu trocknen. Bei Bedarf auch professionell, denn sonst bestehe das Risiko, Folgeschäden an der Bausubstanz zu erleiden.
Die hohe Schadenslage trifft zwar auch die Versicherer finanziell schwer, man sei aber darauf vorbereitet gewesen, sagt Scheitegel. Für die Zukunft allerdings meint er: „Wenn diese Phänomene sich verstärken, dann werden in weiterer Fogle im Bereich der Sturmschaden-Prämie Prämienerhöhungen nicht ganz ausgeschlossen sein.“