Gastronomie im Lockdown
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Wirtschaft

Gastro kürzt Angebot wegen Personalmangels

Tourismus und Gastrobetriebe schlagen Alarm: Es herrsche extremer Mangel an Arbeitskräften. Betriebe hätte schon das Angebot einschränken müssen, hieß es am Dienstag. Auch zusätzliche ganze Ruhetage müssten eingeschoben werden.

2.025 offene Stellen gibt es derzeit in der Steiermark laut AMS im Bereich Gastronomie und Tourismus, es mangelt an Fachkräften und an Hilfspersonal.

„So drastisch war es noch nie“

„Wir hätten gerne täglich geöffnet – unser Wirtshaus und unser zweites Restaurant – nur leider haben wir schon einen Ruhetag einlegen müssen, und wenn es so weitergeht, folgt ein zweiter. Wir würden gerne mehr Dienstleistung bieten, schaffen es aber nicht weil wir kein Personal bekommen“: So beschreibt Michaela Muster vom Ratscher Landhaus das Problem, und das ist nur ein Beispiel.

Klaus Friedl, Sprecher der Gastronomie, weiß von Betrieben, die auch tageweise zusperren, teilweise Tische wegräumen und gut gebuchte Grillabende absagen müssen: „Ja das Problem mit den Mitarbeiter, das gab es eigentlich schon in den letzten 20 Jahren. Aber so drastisch, wie es jetzt ist, war es noch nie. Wir sprechen von Stubenmädchen angefangen bis zum guten Koch und zur guten Servicekraft – es fehlt eigentlich überall.“

Pandemie als Auslöser

Für Friedl hängt alles mit der CoV-Pandemie zusammen. „Die Pandemie ist der Auslöser für ein Problem, das wir eigentlich schon immer leicht mitgeschleppt haben“, sagte er. Mitarbeiter haben sich umorientiert, Hilfskräfte sind teilweise in Industriebetriebe abgewandert, wo sich die Epidemie nicht so durchgehend ausgewirkt hat. „Und genau diese Mitarbeiter fehlen uns jetzt in unserer Branche“, so Friedl.

Und es fehlen auch die Mitarbeiter aus dem benachbarten Ausland so Friedl: „Da erhoffen wir uns schon, dass man die Grenzen mehr aufmacht – und nicht die Kontingente so reduziert. Wir brauchen einfach mehr Mitarbeiter.“

Friedl sieht Lawine auf Branche zukommen

Und das Problem werde größer, sobald auch der Städtetourismus und Großveranstaltungen wieder das Normalniveau erreichen, so Friedl: „Der ganze Cateringbereich, der derzeit noch stillliegt, weil es keine Veranstaltungen gibt: Wo kommen dann diese Mitarbeiter her? Wer wird das alles bedienen? Da kommt noch eine große Lawine auf uns zu, wenn der Tourismus wirklich anspringt – dann haben wir noch viel zu wenig Mitarbeiter.“