Schwerlastkräne mit Triebwagen der Murtalbahn
ORF/Michael Hufnagl
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Chronik

Triebwagen der Murtalbahn geborgen

Der am Morgen des 9. Juli an der Landesgrenze Steiermark-Salzburg entgleiste Triebwagen der Murtalbahn ist am Freitag aus der Mur geborgen worden. Ein Schwerlastkran hob das 32 Tonnen schwere Fahrzeug an und schwenkte es über die Mur zur Landesstraße.

Seit dem Zugunfall am 9. Juli liegt der Triebwagen auf der Seite in der Mur, nachdem er vom Wurzelstock eines Baumes von den Schienen gehoben worden und vier Meter über die Uferböschung in den Fluss gestürzt war – mehr dazu in 17 Verletzte: Murtalbahn in Fluss gestürzt und in Bahnunglück: Schüler wurden zu Ersthelfern.

In die Mur gestürzter Waggon der Murtalbahn
ORF/V.Bauer

„Erste Phase sehr gut verlaufen“

Schon die Vorbereitungsarbeiten – im Zeitraffer mitverfolgen – für die Bergung waren aufwendig, eine Zufahrt musste gebaut, das Gelände stabilisiert werden – für den Schwerlast-Raupenkran, der am Freitag zum Einsatz kam. 600 Tonnen Traglast hat der Kran, der Triebwagen wiegt 32 Tonnen. Er wurde vom Kran Freitagvormittag angehoben. Die Stahlseile, die ein Abdriften der Garnitur verhindern sollten, taten ihren Dienst.

„Fahrzeug auf dem Trockenen“

Danach wurde der Triebwagen fast 70 Meter quer über die Mur geschwenkt werden – über eine Geländekante und einen Acker. „Die Bergung ist erledigt, das Fahrzeug befindet sich im Trockenen. Die heikelste Aufgabe ist damit erledigt“, sagte der Geschäftsführer des Bahnbetreibers Steiermarkbahn, Gerhard Harer, am Freitag kurz vor Mittag. „Heute in der Früh wurde mit Hilfe von elf Personen der Wasserrettung das Gehänge am Fahrzeug befestigt und alle Sicherungen noch einmal kontrolliert. Kurz nach 10.00 Uhr hat dann die Hebung begonnen. Gegen 11.30 Uhr wurde der Triebwagen am Zwischenlagerplatz abgelegt.“

Aufgerichteter Murtalbahn-Triebwagen
ORF/Michael Hufnagl

Abtransport in eine Werkstätte

Eine erste Begutachtung des Fahrzeugs habe ergeben, dass der Triebwagen strukturell nicht schwer beschädigt sein dürfte. „Wir können ihn jetzt aufrichten, sodass er auf den Rädern steht. Nach einer Grobreinigung wird er im Laufe des Nachmittags auf einen Tieflader gehoben und in die Werkstätte nach Murau gebracht“, erklärter Harer. Dort sollen bereits am Montag die Reparaturarbeiten beginnen. Wie lange diese dauern werden, hänge auch davon ab, wie viel Schäden an der Elektrik oder den Fahrmotoren entstanden sind.

Mehrere Stunden dauerte die Operation, zu deren Kosten Markus Griesangerl von der Steiermarkbahn nur sagte: „Aktuell ist da eine valide Einschätzung absolut unmöglich.“

Straße zeitweise, Bahnstrecke komplett gesperrt

Die Bundesstraße musste zeitweise gesperrt werden. Der Bahnverkehr zwischen Murau und Tamsweg wird heute komplett eingestellt. Es fahren Schienenersatzverkehr-Busse.