Jäger vor Abschuss auf Hochsitz
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Chronik

Jäger führte Polizei zu Einbrecherbande

Weiträumige Ermittlungen haben die steirische Polizei auf die Spur einer internationalen Einbrecherbande geführt, die einen Schaden von rund 500.000 Euro verursacht hat. Ins Rollen gebracht hat den Fall ein Jäger aus Unterlamm in der Südoststeiermark.

Die steirische Polizei hat in Zusammenarbeit mit der Landespolizeidirektionen Tirol und Kärnten, dem Bundeskriminalamt und der Polizeiinspektionen des Bezirkes Südoststeiermark einer international tätigen, professionellen Tätergruppe das Handwerk gelegt.

Vor allem auf Fahrräder abgesehen

Sechs Verdächtige aus Litauen sollen österreichweit bei insgesamt 24 Einbrüchen beziehungsweise Einbruchversuchen einen Schaden von rund einer halben Million Euro verursacht haben. Die Täter hatten es hauptsächlich auf Fahrradgeschäfte abgesehen.

Ermittler vor Karte
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„Couragierter Zeuge“

Dieser Fall zeige auch, wie wichtig die Mitarbeiter aus der Bevölkerung für polizeiliche Ermittlungen ist, sagte der stellvertretende steirische Landespolizeidirektor, Manfred Komericky. Ein Jäger aus Unterlamm hatte entsprechende Beobachtungen gemacht und der Polizei gemeldet. „Es ganz wichtig für den Erfolg, dass die Bevölkerung aktiv mitarbeitet. in dem Fall hat ein Jäger Wahrnehmungen gemacht, die er weitergeleitet hat, und die dann zum Erfolg geführt haben“, so Komerickay.

Christopher Göstl vom Landeskriminalmt Steiermark ergänzte: „Der couragierte Zeuge blieb vor Ort, verständigte die Polizei und blieb mit dieser bis zur Festnahme telefonisch in Kontakt.“

Geschäfte ausgekundschaftet

Sechs Männer aus Litauen, zwischen 21 und 49 Jahren, die in ihrer Heimat polizeibekannt sind, sollen seit 2019 mit falschen Ausweisen in Litauen Fahrzeuge angemeldet haben und damit nach Österreich eingereist sein, hier mieteten sie sich in Pensionen und Wohnungen ein, erkundeten tagsüber diverse Fahrradgeschäfte, brachen in die dann ein und stahlen neben hochwertigen Fahrrädern, meist E-Bikes, auch Bargeld aus Tresoren.

„Bei den Einbrüchen selbst wurde von den Tätern versucht, Videoüberwachungsanlagen zu zerstören. In den Firmenobjekten schnitten sie Tresore auf und versprühten vor dem Verlassen der Objekte Flüssigkeit, um Spuren zu verwischen. Die Täter agierten sehr professionell und verwendeten hochtechnisierte Funkgeräte mit großer Reichweite“, sagte Göstl.

Foto von sichergestellten Fahrrädern
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Fahndung nach einem Täter läuft noch

24 Tatorte gibt es mehreren Bundesländern, wie Tirol, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und sieben Einbrüche waren es in der Steiermark. Meist schlugen die Täter in ländlichen Gebieten zu. Der entstandene Sachschaden beträgt laut Polizei rund 500.000 Euro. Fünf Täter wurden mittlerweile verhaftet und auch schon verurteilt, nach einem sechsten wird international gefahndet. Die Ermittlungen laufen noch weiter.