Durch die Anlieferung in einer Halle und die Verarbeitung von Gestein im geplanten Werk würde über die Entlüftungsanlage Asbest frei gesetzt. Asbestpartikel würden sich großflächig in der Umgebung – etwa auf Bäumen und am Boden – ablagern, so der Gutachter, und das würde zu einer sogenannten mittelbaren Belastung für die Bevölkerung im Murtal führen; Asbest könnte etwa durch Autos wieder aufgewirbelt werden.
„Denken sie einfach an eine Zigarette“
Die im UVP-Verfahren vorgeschriebenen Filter würden daran nichts ändern – so Gutachter Aron Vrtala: „Denken sie ganz einfach an eine Zigarette – wo sie im Zigarettenfilter letztlich dahinter auch noch immer Partikel haben. Jeder Filter hat eine Abschaltungscharakteristik, und jeder Filter lässt zwangsweise auch einen gewissen Anteil an Partikel, die vorne reingehen, hinten heraus – es wird definitiv eine Anreicherung von Asbestfasern kommen, ganz definitiv.“
„Es kann in der heutigen Zeit nicht sein“
In Auftrag gegeben wurde das Gutachten vom Zeltweger Gemeinderat Anton Hartleb von der Grünen Bürgerliste. Er fürchtet, dass das ganze Murtal zum Asbestsanierungsgebiet werden könnte: „Wenn es zum Bau kommt, muss man schon auch in diese Richtung Überlegungen anstellen – aber ich glaube bis heute nicht, dass es soweit kommen wird, weil es kann nicht sein, dass in der heutigen Zeit so ein Werk neu auf die Beine gestellt wird, selbst wenn es nur den Anschein hat, dass es eine gefährliche Situation punkto Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung sein wird.“
Baugenehmigung bleibt weiter aufrecht
Laut Hartleb haben Anrainer aufgrund des neuen Gutachtens erneut beim Bundesverwaltungsgerichtshof Antrag auf Wiederaufnahme des Genehmigungsverfahrens gestellt – um den Bau doch noch zu verhindern. Die Baugenehmigung für das Verhüttungswerk mit etwa 80 Arbeitsplätzen ist aber aufrecht – erste Vorbereitungsarbeiten sollen schon laufen.