Wissenschafter warnen etwa vor noch folgenreicheren Naturkatastrophen als bisher, sollte der Klimawandel nicht eingedämmt werden – mehr dazu in Klimakrise: Einige Folgen bereits „unumkehrbar“ (news.ORF.at).
Die Empfehlungen des Berichts gelten als wegweisend für die globale Klimapolitik. In dem ersten am Montag veröffentlichten Teil des Berichts geht es um naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels. Laut dem Bericht werde sich die Erde bei der derzeitigen Entwicklung bereits 2030 – und damit um zehn Jahre früher als prognostiziert – um 1,5 Grad erwärmen.
Jede Region auf der Erde von Klimawandel beeinflusst
Douglas Maraun vom Grazer Wegener Center für Klima und Globalen Wandel war einer der Leitautoren und verantwortlich für die Frage, wie gut Klimamodelle sind, um regionale Klimaprognosen durchzuführen. „Die Kernaussagen des Berichts sind zum einen, dass der Klimawandel tatsächlich voranschreitet und mittlerweile jede Region, die bewohnt ist auf der Erde, vom Klimawandel beeinflusst wird.“
Am deutlichsten sei das bei Extremereignissen zu spüren, so Maraun: „Die sind stärker und invasiver geworden. Und werden auch bei weiterer Erwärmung stärker. Das heißt Hitzewellen, Dürren und Starkniederschläge.“ Dass etwa Starkregen auch zu einer Katastrophe wird, hänge laut dem Klimaexperten nicht nur vom Klimawandel ab, sondern auch von Gegebenheiten wie Begradigung von Flüssen oder dem Zubetonieren von Flächen.
Von Klimazielen „noch sehr weit entfernt“
Jedenfalls müsse man jetzt anfangen, die Treibhausgasemissionen rasch herunterzufahren, so Maraun: „Damit man tatsächlich das Klima auf 1,5 Grad stabilisiert, muss man bis 2050 die weltweiten CO2-Emissionen auf null herunterfahren und sogar der Atmosphäre aktiv CO2 entziehen. Aber was man sagen kann ist, dass wir mit den Maßnahmen, die jetzt beschlossen sind, noch sehr weit davon entfernt sind.“
Der dritte Teil des Berichts zeige Möglichkeiten auf, wie das Pariser Klimaziel eingehalten werden kann. Politik und Gesellschaft müssten dann entscheiden, ob und welche dieser Möglichkeiten umgesetzt werden sollen, so der Wissenschafter.