Als bester steirischer Olympiastarter wurde der Gersdorfer Luftgewehrschütze Martin Strempfl 13. im Zehn-Meter-Bewerb. Für Tennisspieler Oliver Marach war im Doppel in Runde zwei Endstation. Mountainbiker Max Foidl fuhr im Cross-Country-Rennen auf Rang 17. Golfer Matthias Schwab belegte bei seiner Olympia-Premiere in Japan Rang 27. Pech hatte die Vielseitigkeitsreiterin Katrin Khoddam-Hazrati. Ihre Stute Cosma musste aufgeben.
Defizite im Schulsport
Einen Top-Ten-Platz gab es für die steirischen Olympiastarter also nicht, von den Medaillenrängen war man weit entfernt. Jedem einzelnen Starter ist zur Qualifikation zu gratulieren, damit in Zukunft aber auch wieder um Edelmetall gekämpft werden kann, benötigt es mehr Breite, sagt Stefan Herker, Präsident der Sportunion Steiermark.
„Ich glaube, eine der Grundschwächen, die wir in Österreich haben ist, dass wir im Schulsport viel zu wenig tun. Wir haben in der Volksschule kein Fachlehrerprinzip, damit fehlt dort eigentlich ein spezifischer sportmotorischer und koordinativ ordentlicher Zugang. Und wir wissen, wir müssen in dieser Altersklasse schon sehr viel tun, damit wir später im Spitzensport reüssieren können“, so Herker.
Professionellere Trainer und bessere Sportstätten
Auch ASKÖ Steiermark-Präsident Gerhard Widmann sieht Nachholbedarf im Kindersport: „Man muss sicher noch zu einer weiteren Professionalisierung der Trainerinnen und Trainer stark beitragen und natürlich, man muss auch die finanziellen Ressourcen aufstocken.“
Neben der Betreuung der jungen Talente sei aber auch die Infrastruktur in der Steiermark ein Thema. Denn laut Wolfgang Bartosch, Präsident der 56 steirischen Fachverbände, hätte die Steiermark zwar viele talentierte Kinder, aber nicht immer die benötigte Qualität der Sportstätten: „Ich glaube, dass es notwendig ist, gerade wenn es den Spitzensport betrifft, optimale Voraussetzungen zu schaffen. Das beginnt bei der Infrastruktur, geht über die Qualifikation der Trainerinnen und Trainer und bedarf in vielen Bereichen einer individuellen Begleitung der einzelnen Sportlerinnen und Sportler.“ Entsprechende Gespräche mit dem Sportressort des Landes sollen bereits laufen.
Mit sieben Medaillen feiert das ÖOC die erfolgreichsten Sommerspiele seit Athen 2004 – mehr dazu in ÖOC zieht zufrieden Bilanz (9.8.2021). Durch die vermehrte Nützung der Olympiazentren sei nach zwei enttäuschenden Sommerspielen in London 2012 (keine Medaille) und Rio 2016 (1x Bronze) eine deutliche Steigerung gelungen. Für die Spiele in Paris 2024 sieht man sogar noch Luft nach oben.