Es ist eine Reise ins Italien der 1970er-Jahre, wo sich die Menschen auf ihre Weise gegen das korrupte System wehren: In einem von willkürlichen Preiserhöhungen geplagten Italien hat Antonia aus Geldnot mit Gleichgesinnten einen Supermarkt geplündert.
„Es passt vorne und hinten nicht“
Zuhause hat sie nun ihre liebe Not, das Diebesgut vor dem Ehemann und den Carabinieris zu verstecken. „Die Männer gehen arbeiten und die Frauen müssen halt schauen, ob sie die Gasrechnungen, die Stromrechnungen, die Miete bezahlen können und die sind irgendwie die Leidtragenden, weil sie merken, es passt vorne und hinten nicht. Und dann suchen sie ihre eigenen Lösungen“, erzählt Ninja Reichert, die in die Rolle der „Antonia“ schlüpft.
Ernsthaftem mit Humor begegnen
In der Komödie „Bezahlt wird nicht“ zeigt der 2016 verstorbenen italienische Dramatiker Dario Fo den Widerstand der kleinen Leute in einem korrupten System – auf die Bühne gebracht vom Ensemble des THEO in Oberzeiring. „Das ist ja auch eine Spezialität von Fo, dass er mit Humor die ernsthaftesten Themen knackt. Und das ist das Tolle, wenn man auf diese Weise wichtige Botschaften an ein breites Publikum senden kann“, so Regisseur Peter Faßhuber.
Aktualität nach wie vor gegeben
In seiner politisch-sozialen Themenarbeit wurde Dario Fo oftmals wegen Verhöhnung der Mächtigen angeklagt – bis er 1997 den Literatur-Nobelpreis bekam. „Bezahlt wird nicht!“ zählt zu den Klassikern des großen italienischen Autors. „Auch wenn das heutzutage einfach eine Gesellschaftsschicht ist – aber Menschen, die in Arbeitsverhältnissen stecken – wo sie sehr viel arbeiten müssen, wo aber letztendlich sehr wenig dabei rausschaut, das gibt es nach wie vor“, so Werner Halbedl, der die Rolle von „Ehemann Giovanni“ spielt.