Schüler lernt Mathematik
APA/HANS PUNZ
APA/HANS PUNZ
Bildung

Weniger Schüler bei Sommer-Nachhilfe

Die zweite Ferienhälfte ist üblicherweise für Nachhilfeinstitute sehr arbeitsintensiv. Durch die gelockerten Aufstiegsregeln an Schulen ist die Nachfrage heuer aber deutlich geringer. Die Einbußen betragen bis zu 30 Prozent.

Die Coronavirus-Pandemie hat nicht nur den Alltag in den Schulen selbst verändert, sondern auch die Nachfrage bei Nachhilfeinstituten. Durch die Pandemie wurden die Regeln zum Aufstieg in die nächsthöhere Schulstufe gelockert. Das spüren auch Nachhilfeanbieter, die normalerweise jetzt in den „Hochbetrieb“ starten würden.

Rund ein Drittel weniger Schüler

„Die Eltern sind noch sehr zurückhaltend. Man kann aufsteigen mit Nicht Genügend, auch mit zwei Nicht Genügend – und das wirkt sich natürlich bei uns sehr aus“, sagt Gabriele Kriegleder von der Grazer „Schülerhilfe“. Vor Corona wurden hier in den letzten vier bis fünf Wochen der Sommerferien rund 140 Schülerinnen und Schüler in acht Räumen betreut – jetzt sind nur rund 100 Kinder und Jugendliche da.

Online-Angebote sorgen für Konkurrenz

Neben den gelockerten Aufstiegsregeln seien es in vielen Fällen auch finanzielle Gründe, die Eltern in Sachen Nachhilfe zögern lassen, sagen die Institute. Geringere Mittel durch Kurzarbeit oder Jobverlust würden sich auch hier auswirken – dazu kommt, dass die Nachhilfeangebote im Online-Bereich in der Pandemie massiv ausgebaut wurden, was den Anteil der klassischen Institute am Gesamtkuchen zusätzlich schmälert, meint Kriegleder. Der Rat der Nachhilfe-Profis: Lernrückstände sollten auch in Coronavirus-Zeiten nicht allzu locker genommen werden, weil sich das erfahrungsgemäß im nächsten Schuljahr rächen kann.